Vergebung

Jüngerschaft

Ich weiß nicht, wie oft ich schon in meinem Leben um Vergebung gebetet habe. Auch schon bevor ich mit Jesus ging war Vergebung ein Thema. Ich machte oft Ho’oponopono und erhoffte mir Heilung. Doch nichts was ich tat heilte mich, nichts davon heilte meine Beziehungen, geschweige denn meine Seele.

Erst seit ich Jesus kenne, erlebe ich Heilung und die Macht der Vergebung. Mir kommt das Bild eines Glases in den Sinn, das voll ist. In ein volles Glas kann man nichts mehr hinein geben, es muss leer sein. Wenn mein Glas voll ist mit dem Glauben an mich selbst, an meine eigene Größe und Macht, oder auch an die Macht meines Bewusstseins, das ich glaube zu sein, dann kann Jesus nicht hinein kommen, dann kann Gott nicht sein Füllhorn ausschütten.

Vergebung Gottes ist die größte Macht im Universum. Sie kann alle dunklen Geister vertreiben, zerstören, sie wirkt gegen die Dämonen, gegen satan – doch es ist die Frage: WER kann denn eigentlich wirklich vergeben? An WEN wenden wir uns, wenn wir um Vergebung bitten? Vor WEM bekennen wir, was wir falsch gemacht haben? WER kann uns erlösen und uns reinigen?

Das leere Glas muss unten stehen, das frische Wasser (des Lebens) kann nur von oben kommen – es braucht also auch ein Gefälle. Wenn ich mich jedoch mit Gott auf eine Stufe stelle – WER soll mir dann noch vergeben können? Wir berauben uns der Vergebung. Wenn wir uns nur selbst vergeben oder nur einander vergeben kann Gott nicht mehr kommen und uns vergeben. Ja, es ist wichtig einander und sich selbst zu vergeben, doch ZUERST sollten wir uns an Gott wenden, nicht an den Menschen! Denn hat Er uns denn nicht geschaffen und uns alles gegeben was wir brauchen? Er gibt uns auch die Vergebung, die wir so dringend brauchen – wenn wir uns an Ihn wenden.

Ich stellte mich mit Gott auf eine Stufe und kam und kam nicht vorwärts. Ich hatte keine Hilfe, niemand nahm mich an die Hand und gab mir Rat. Niemand versicherte mir, dass er mir helfen würde, ich war mit allem ganz und gar auf mich allein gestellt. Wenn ich Gott anrief, schwieg er. So glaubte ich, die Stille sei Gott, und er rede nun mal nicht. Ich gab mich also der Stille hin, bat die Stille und den Kosmos, die Weite um Vergebung, um Hilfe, um Heilung. Doch es geschah nichts außer kurze Momente von Trost.

Die Kraft der Vergebung erlebe ich erst, seit ich Jesus folge und zu einem Gott bete, der ÜBER mir steht, zu einem Gott, der wirklich das Herz berührt und ergreift. Zu einer Persönlichkeit! Ich darf Ihm alles bekennen und auf Seine Vergebung vertrauen. Und dann erst, wenn ich spüre, dass Er mir vergeben hat, danke ich Ihm dafür und vergebe den beteiligten Mitmenschen und auch mir selbst. Dann erst bin ich wieder rein, wie geputzt. Denn ich bin umgekehrt, ich habe mich um- und abgewendet von meinem falschen Verhalten. Ich habe versprochen mich zu ändern, habe Vergebung erfahren und selbst vergeben. Nun kann ich wieder tief durchatmen.

Wir können mehr und mehr in diese Gutheit und Reinheit Gottes hinein wachsen, wenn wir Jesus Christus nachfolgen. Diese Gutheit und Reinheit kommt dann immer wieder auf uns herab, mit jedem Bekenntnis und jeder Vergebung. Sie ist wie eine Badewanne von Seligkeit, Geborgenheit und Liebe. Angenommen sein, bei Gott direkt auf dem Schoß sitzen und sich fühlen wie ein Kind.

Das geht nur, wenn da ein Gefälle ist. Ich selbst bin nicht Gott. Ich bin ein Mensch. Eine Schöpfung von Gott, und in Seinem Bilde gemacht, doch ich bin nicht selbst Gott.  Aber ich kann mit Ihm in Kontakt sein, ich darf auf Seine Güte und Liebe vertrauen, auf Seine Versorgung und Seinen Schutz. Und auf Seine Heilung – an Körper, Seele und Geist.

Inzwischen habe ich keine Angst mehr vor meinen negativen Gedanken und Gefühlen. Ich bekenne sie, ich bitte den Vater um Vergebung für sie, ich übergebe sie an Jesus und lasse sie los. Dann segne ich die Menschen, die ich verurteilt habe und bete für sie. Doch mein Jesus steht ÜBER mir. Er ist keine schlichte Energie, die man mal eben so einsetzt. Ja, Er wohnt in mir und ich in Ihm. Doch um in Gottes Schutz und Seine Liebe zu kommen, braucht Gott mein Versprechen, dass ich so werden möchte wie sein Sohn. So rein, so gut, so untadelig. Das heißt nicht, dass ich so SEIN muss, sondern einfach nur dass ich so werden möchte. Wir dürfen Fehler machen, wir dürfen Fehler haben, das ist nicht das Problem – dafür sind wir Menschen, eben die Kinder Gottes. Noch nicht erwachsen. Wir können aber erwachsen werden auf diesem Weg, und Vergebung ist das Einzige was uns dabei helfen kann.

Viele Menschen erkennen erst auf dem Sterbebett, dass sie klein sind und ohnmächtig, dass das Glas unten steht und nicht oben. Sie erinnern sich oft erst dann und erinnern sich an Gott und beten.  Diese Sehnsucht in unseren Herzen nach Führung, geliebt werden und gehalten sein beweist doch geradezu, dass es einen Gott geben muss, der ÜBER uns steht.

Wer suchet der findet. Doch gib nicht zu früh auf und glaube nicht zu früh, du hättest Ihn schon gefunden. Es heißt nicht umsonst, dass der Weg schmal und schwer zu finden ist, und nur wenige gehen ihn. Schau, ob die Vergebung, die du erfährst, dich wirklich auf Dauer heilt, oder ob da nicht leise Zweifel zurück bleiben an der Wirksamkeit deiner Gebete. Schau, ob sich die Dunkelheit deiner Träume löst, oder ob der Albdruck immer wieder kommt.

Denn unser Gott ist ein Gott, der WIRKT. Der sich auswirkt im Leben, in Worten und Taten. Einfach nur hier sein und nichts tun ist gemütlich und bequem, doch es ist nicht das was ER für uns will. Er hat uns zum LEBEN geschaffen. Er möchte unsere Herzen verändern, uns zu sich ziehen, Er möchte sich eingeladen wissen, denn Er kennt das Gefälle, Er weiß wer ER ist und wer wir sind. Er hat uns gemacht und hofft seit Jahrtausenden darauf, dass wir, dass jeder Einzelne von uns sich an Ihn wendet. Seine Arme sind weit offen und ausgebreitet. Mit jedem Schritt, den wir auf Ihn zugehen, kommt er uns zwei Schritte entgegen. Die verlorenen Söhne und Töchter werden voller Liebe empfangen.

Gefaelle

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