Jesus, das Leben – Erwachen, der Tod?

GlaubeLügen SatansVater

Ich gebe zu, der Titel ist provokant, doch es brennt mir immer wieder unter den Nägeln, dieses Thema zu vertiefen. Denn ich kenne beides. Bei Jesus will ich bleiben und will diesen Weg weiter gehen, denn ich erlebe durch Ihn Frieden und Liebe.

Gesetzt den Fall

Gesetzt den Fall, es wäre wahr, dass es so etwas wie satan gibt, also eine finstere Macht, die mit allen Mitteln gegen das Licht kämpft… Gesetzt den Fall, es gäbe wirklich diesen Gegenspieler Gottes, der alles daran setzt, die Menschen von Gott abzuhalten, damit er selbst die Ehre einstreichen kann…

Gesetzt den Fall, es gäbe dieses Wesen wirklich, das sich als einstiger Engel des Lichts in Rebellion gegen den Schöpfer erhoben hat und seitdem die Menschen verführen will, so dass sie nicht mehr weiter nach Gott suchen… Gesetzt den Fall, all dies wäre wahr…. was wäre satans Strategie?

Er würde alles daran setzen, die Menschen davon zu überzeugen, es gäbe ihn, satan, gar nicht. Er würde sich unsichtbar machen. Und nicht nur das, er würde sich – wie es seinem Wesen entspricht – selbst an Gottes Stelle setzen, so wie es schon immer sein Plan war, und sich als Gott ausgeben.

Er würde uns Häppchen zuwerfen, z.B. eine oder mehrere Philosophien, die immer ein Körnchen Wahrheit enthalten, so dass sie uns gerade genug locken – uns aber dann subtil auf Abwege führen, um genau diese Wahrheit sofort wieder zu verdrehen und zu verschleiern. Er wird uns Wege anbieten, die der Wahrheit ähneln, doch dann wird er Lügengespinste erfinden und uns vorsätzlich auf falsche Fährte locken – und dieser Weg führt immer weg von dem wahren Gott.

Lügner von Anfang an

Satan wird in Bibel beschrieben als “Lügner von Anfang an” (Joh. 8, 44). Nicht genug, dass er uns von Gott abziehen will, nein, er macht das sehr geschickt. Er wird eine Philosophie anbieten, die auf sehr subtile Weise unsere Egos lockt, uns einen neuen Selbstwert verheißt, indem er uns suggeriert, wir seien bereits selbst Gott, oder wir könnten durch Bemühungen in einen Zustand kommen, der uns wie Gott sein ließe. Er würde unsere Sehnsucht nach Gott missbrauchen und behaupten, wir müssten z.B. einen gewissen Grad der Erkenntnis erreichen, um unser eigenes Göttlichsein zu erkennen und ausleben zu können. Und um diese Erkenntnis zu erlangen braucht es immer noch irgendetwas was wir noch nicht haben, noch nicht erkannt haben, noch nicht assimiliert haben, nachdem wir streben müssten.

So würde er uns auf Trab halten und unsere Kräfte, die ursprünglich auf Gott zielen wollten, umlenken. In der Behauptung, Gott sei in Wirklichkeit ein unpersönlicher Gott geschieht ein subtiler aber sehr folgenreicher Schnitt, hier ist eine wichtige Weiche, die unseren ganzen weiteren Weg bestimmt!

Diese Behauptung leugnet nämlich das wahre Wesen Gottes als liebender Vater und dreht die Wahrheit um. Sie macht aus dem liebenden und persönlichen Vater der Bibel eine unpersönliche Kraft, mit der keine Beziehung möglich ist, denn wir verorten ab diesem Zeitpunkt Gott IN UNS SELBST.

Selbstoptimierung als Erlösungsweg

So geraten wir auf einen Weg der Selbstoptimierung. Dies wird uns als Erlösungsweg angeboten. Wir müssen uns nun also selbst erlösen, anstatt dass uns der persönliche Gott der Bibel erlösen könnte. Wir selbst wählen diesen Weg, indem wir ihn glauben und gehen. Selbstheilung als Heilungsweg. Selbstfürsorge als Lösung für unsere Leiden. Diese Dinge klingen alle so logisch und verführerisch, und so würde uns satan immer und immer weiter und weiter weg von dem Gott der Bibel ziehen, der uns doch Sein Wort gegeben hat! Der uns doch versprochen hat für alles zu sorgen was wir brauchen, wenn wir Ihm unser Leben überantworteten! Wir glauben Ihm das nicht, weil wir nicht mehr an Ihn glauben.

Wo ist denn eigentlich die Überantwortung an Gott, wenn wir uns weiterhin selbst heilen müssen oder uns von Gurus, Lehrern, Coaches oder Therapeuten Heilung holen müssen? Fällt es uns denn gar nicht auf, dass wir hier keine dauerhafte Heilung finden? Dass daran etwas faul sein könnte?

Satan würde uns in einen Zustand bringen, in dem wir letztendlich doch selbst für alles sorgen müssten, für unsere Gesundheit, für das Funktionieren unserer Beziehungen, für das Gelingen unseres Lebens. Er würde behaupten, wir seien selber Schuld wenn wir unsere Emotionen oder Gedanken nicht in den Griff bekämen. Hie und da würde er uns gewaltige Erfahrungen schenken, die sehr überzeugend sein können, und die er bei Gott abgekupfert hat. Am Anfang würde er uns in glückseliger Sicherheit wiegen, und dann würde er nach und nach wieder zuschlagen und unsere Psyche malträtieren – mit unseren alten Mustern und Unzulänglichkeiten wie Minderwert, Kontrollsucht, Ärger, Verletztheit und dergleichen. Und um nicht das Gleichgewicht zu verlieren schlägt er uns vor, dass wir uns noch mehr und noch mehr und immer mehr entpersönlichen, noch stiller werden, noch tiefer meditieren, noch tiefer in die Unendlichkeit des Nichts eintauchen, möglichst so lange, bis wir darüber dann endlich sterben und dann endgültig für Gott verloren sind.

Ist das alles wirklich wahr? Ist unser Gott kein Vater, kein persönliches Wesen? Und geht es auch für uns selbst darum, unser Ich komplett zu verlieren, unser Identität als ein Ich aufzugeben?

Das gottlose Ego – leben ohne Gott

Auch hier gehen die Lügen satans haarscharf, aber mit großen Auswirkungen an der Wahrheit vorbei.

Denn es geht nach den Aussagen der Bibel zu keiner Zeit darum, sein Ich los zu werden oder aufzulösen, niemals das GANZE ICH, sondern nur den Teil, der glaubt, ohne Gott gehen zu können, das GOTTLOSE EGO. Dieses und sonst nichts soll vom Thron gestoßen werden, damit Gott Seinen Platz wieder einnehmen kann.

Die Bibel betont immer wieder die Wichtigkeit unserer freiwilligen Entscheidungen als ein Ich für Gott! Und wenn es heißt: “Wenn jemand mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach” (Lukas 9, 23) so bedeutet das, dass wir uns täglich neu entscheiden dürfen und sollen, Jesus zu folgen, so wie Er an den Vater zu glauben, Seinen Willen zu tun und den gottlosen Egotrips die A-Karte zu zeigen.

Wir haben selbst in der Hand, was und wohin wir uns wenden wollen, wir haben Eigenverantwortung: gehen wir MIT GOTT oder OHNE GOTT? Heilen wir uns selbst oder bitten wir Ihn um Heilung? Regeln wir unser Leben selbst oder fragen wir Ihn um Rat und bitten wir Ihn um Führung? Fragen wir uns selbst um Rat oder Ihn? Bauen wir eine Beziehung zu uns selbst auf oder zu Ihm?

Wenn wir einfach nur unserem Bauchgefühl folgen, werden wir in die Irre gehen, denn das Bauchgefühl ist nicht Gott und ist auch nicht Ausdruck von Gott, denn Gott ist Geist. Folgen wir einem unpersönlichen Gott gehen wir ebenfalls in die Irre, denn dies ist nicht der wahre, echte, lebendige Gott! Der wahre Gottvater ist sehr persönlich und ganz direkt an uns interessiert, denn – das steht mehr als einmal in der Bibel – wir sind schließlich Seine Kinder!

Derjenige, der ohne den persönlichen Gott der Bibel geht, geht in Wirklichkeit gänzlich ohne Gott, so hart wie es klingt. Er ist zwangsläufig an sein gottloses Ego als Führer in Seinem Leben gebunden, weil er der falschen Schiene folgt, und weil er auf diesen Abwegen den wahren Gott noch gar nicht kennen gelernt hat!

Der wahre Gott zeigt sich dann, wenn wir beginnen, an Ihn als unseren Vater, Heiler und Versorger zu glauben (zunächst genügt ein Senfkorn), Ihm zu vertrauen, Ihn zu suchen und Ihn AUSDRÜCKLICH in unser Leben einzuladen. Wenn wir dies wirklich von Herzen tun und ernst meinen werden wir Ihn kennen lernen – versprochen! Er wird sich uns eröffnen. Und erst dann erleben wir die Segnungen und erkennen das was Er tagtäglich für uns tut.

Prunk und Pomp statt lebendiger Jesus

Die besten und wertvollsten Menschen streben nach dem Erwachen/Erleuchtung, sie sehnen sich wirklich innig nach Gott, sie hungern danach und tun alles dafür, denn wir Menschen wollen frei sein, vor allem frei von Leid. Wir suchen nach einem günstigen Ausweg aus all den Schmerzen, die wir erfahren mussten und weiterhin erfahren.

Und die fehl geleitete Kirche mit all ihrem Prunk und Missbrauch von Menschen hat bei den Meisten den Glauben an einen biblischen Gott gründlich versaut. Das was durch sie in unseren Köpfen vom einstigen Jesus übrig geblieben ist, zieht nicht an und macht nicht frei, sondern es bindet viel mehr an ein System, in dem Machtstrukturen herrschen, das ebenso korrupt ist wie die sogenannte “Welt”, ebenso verlogen, voller Heimlichkeiten und innerlichem Schmutz. Und wir spüren das und fühlen uns abgestoßen.

Also, wo sollen wir westlich geprägte Menschen hin, wenn unser traditionell angebotenes Glaubenssystem dermaßen unattraktiv ist und wir dennoch die tiefe Sehnsucht nach dem Göttlichen und Heiligen in uns tragen? Wir wissen ja tief drin, dass es das Gute geben muss, dass wir Gott ähnlich sein müssen, dass es irgendeine Form von Hingabe braucht. Wir sehnen uns tief drin nach Gebet, nach Heiligkeit, nach Kontakt mit dem Höchsten, und für unser Leben nach Liebe und Frieden.

Gott ist nicht tot

Und in der Bibel bietet uns Gott all das an! Die Urgemeinde wusste all das noch und erlebte es! Gott war DA im Leben der Menschen, in ihrem alltäglichen Sein. Sie erlebten Wunder über Wunder. Gott liebt es, sich zu zeigen, wenn wir an Ihn glauben. Er macht unsere Herzen weich. Er verändert uns und unser Leben, wenn wir es Ihm gestatten, wenn wir Ihn danach fragen, wenn wir Ihn darum bitten!

Das Leben mit Gott ist ein ständiger Austausch, ein permanentes Gespräch, ein ständiges Hin und Her zwischen Gott und Mensch und Mensch und Gott. Ab der Taufe, wenn der Heilige Geist herab gebetet wurde und wir von der Dunkelheit befreit werden sind wir an Ihn angebunden, und es liegt an uns persönlich, wie stark und innig diese Beziehung wird, und auch wie sehr wir Gott in unserem Leben wirken lassen.

Gott ist nicht tot, und wir sollten es auch nicht sein. Wir sollten uns nicht von der Stille völlig lahm legen lassen und uns selbst so sehr reduzieren, dass wir nicht mehr für eine Beziehung mit dem echten Gott taugen! Gott will uns lebendig und entscheidungsfreudig! Er ist der Gott des Lebens, er möchte unser Leben bereichern.

Es geht jedoch nicht nur darum, von Ihm Geschenke zu bekommen, sondern auch IHM zu GEBEN – nämlich uns mit allem was wir vor Ihm verheimlichen oder verbergen, mit allem was wir eigentlich selbst machen wollten, mit allem, was wir selber besser zu wissen glauben… mit unserer ganzen Selbstherrlichkeit und mit unserem ganzen Selbsterlösungstrip.

Ich bin nicht tot

Ich habe Erwachen erfahren und kenne das Gefühl, kein Ich zu sein, sondern unendliche Weite. Die Entgrenzung in den Kosmos hinein ist sehr angenehm und fühlt sich zunächst unglaublich gut an. Doch dann sind wir trotzdem weiter im Leben und erleben weiter den täglichen Kleinkram und fallen trotz unseres kosmischen Wesens hie und da zurück in die alten Ego-Fallen. Und gesund werden wir auch nicht wirklich. Nicht jeder kann sich jahrelang im sogenannten “Bliss” (Glückseligkeit) halten oder diesen immer wieder hervorrufen. Erwachen kann übrigens auch als Droge gebraucht werden, und viele suchen immer weiter nach dieser entgrenzenden Erfahrung als Selbstzweck. Doch mit Gott hat all dies leider nichts zu tun. Nicht mit dem Gott der Bibel.

Ich fühlte mich nach Erwachen viele Jahre zwar sehr entspannt, jedoch auch wie lebendig gestorben, fast wie ein Automat, der halt noch funktioniert, aber eigentlich nicht mehr wirklich da ist. Doch wem dient es denn wirklich, wenn ich ausgeschaltet bin? Ich bin ausgeschaltet für Gott, das ist der Effekt davon! Und wer will das, wer hat ein Interesse daran? Wer gaukelt mir all die tollen Theorien vor, die mit dem Gott der Bibel nichts zu tun haben und behaupten, ich sei sozusagen der Kosmos in Person? Weshalb glaube ich ich sei bereits erlöst, wenn ich es doch eigentlich nicht wirklich fühlen kann? Was hindert mich daran, mich meinem echten Schöpfergott zu unterwerfen, Ihm zu vertrauen dass ER mich erlöst?

Die Erlösung kommt von einem persönlichen Gott. Nicht als ein Donnerschlag, wie wir es gerne hätten, jedoch als lebendiger Prozess eines Weges MIT GOTT Tag für Tag. Mein Leben ist so viel reicher geworden durch IHN. Dieses Gefühl tot zu sein blieb noch eine lange Weile. Doch irgendwann hatte ich die Nase voll davon und bat Gott, mir das wieder zu nehmen. Es dauerte eine Zehntelsekunde, es brauchte nur meine Entscheidung und meine Bitte darum, und dieses Gefühl des Totseins war verschwunden. Es kam nie zurück!

Erwachen aus biblischer Sicht

Erwachen/Erleuchtung erleben wir als Geschenk, doch das Geschenk ist in meinen Augen ein trojanisches Pferd.

Erwachen/Erleuchtung geschieht uns ohne jeden Glauben an den Gott der Bibel, auch ohne jeden Glauben an den Jesus der Bibel – das allein sollte schon misstrauisch machen. Erwachen gibt es ohne eine Entscheidung für Gott, ohne Umkehr und Reue, ohne die Erkenntnis, dass wir Gott für unser Leben brauchen, dass wir von Ihm abhängig sind, ohne Taufe und ohne Lebensübergabe.

So können wir bleiben wie wir sind, und damit bleiben wir auf dem eigenen Thron. Aber wir erleben nicht das was Gott für uns vorgesehen hat, was Er uns schenken möchte: Seine unendliche Liebe, Sein Herz für uns, Seine offenen Arme, Seine Wege, Seine Fürsorge, Seine Beziehung mit uns.

Nebenbei bietet die Bibel eine Fülle an Vorschlägen, wie Menschen wirklich gut – mit Gott – miteinander leben können und sollen. Das Buch der Liebe, das den Anderen höher schätzt als sich selbst könnte die Welt retten, wenn die Menschen sich nach ihm richten würden. Wer sich im Sinne der Urgemeinde ganz auf Gott einlässt, wird verändert werden – genau in die Richtung, wie es uns Jesus vorgelebt hat und vorgeschlagen hat. Doch er ist damit nicht alleine, denn die Nachfolge ist immer auch eine Sache von Gemeinschaft mit Anderen, die ebenfalls diesen Weg gehen. Hier findet man Austausch, Rat und Hilfe, hier ist es aus mit der Einsamkeit, aber auch mit dem ewigen “Mir… meiner…, mich…”.

Dieser Weg ist herausfordernd, ist aber auch sehr, sehr befriedigend. Wenn Gott jeden Tag dein Herz berührt, weil du Ihn anbetest, Ihn einlädst, Ihn fragst, dich ausrichtest… – wie wunderbar ist das? Niemals würde ich das mit der kosmischen Weite eintauschen, die ja ohnehin immer da ist und mir gar nicht verloren geht… Ich bin ja jetzt reicher als zuvor…. beschenkt, geliebt und geborgen.

Bilder: Von Pixelio.de – 630261 von Didi01 (Wesen der Finsternis) 737374 von Kurt Michel (Schienen), 365712 von Tokamuvi (Thron), 330068 von M. Großmann (troj. Pferd)

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