Wir sind Radios
Wir sind wie Radios, empfangen und senden, doch wenn der Kanal nicht richtig eingestellt ist, rauscht es und kratzt es, wird es unverständlich, oder wir empfangen sogar einen ganz falschen Sender. So sprechen wir zu einem Gott, der nicht antwortet, oder – wenn es ganz schief läuft – sprechen wir mit Geistern, von denen wir nicht wissen können, was sie wirklich von uns wollen und welche Ziele sie in Wirklichkeit verfolgen.
Es ist ganz und gar nicht egal, an welche Art von Gott wir glauben und von wem wir uns Antworten erhoffen, welchen wir anbeten und mit welchem wir kommunizieren.
Unpersönliche Stille statt liebendem Vater
Statt dem liebenden Vater wählen wir das Unpersönliche, die Stille, und erwarten von ihr Heilung. Die magische Anziehungskraft der Stille verspricht Ruhe, Entspannung und Frieden. Wir erhoffen uns von ihr die Lösung von Traumata, die Heilung von Krankheiten, die Heilung unserer Seele. Die Verwandtschaft von Stille und Tod – so wie wir ihn uns vorstellen – ist verlockend und zieht uns immer stärker in die Richtung der Selbstauflösung. Wir glauben, wir müssten nur lange und intensiv genug stille sein, unser Ich und unsere Gedanken und Impulse weg geben, hingeben, sozusagen auflösen, damit wir endlich geheilt und glücklicher werden. Als sei die Stille ein heilsamer Geist heißen wir unseren alten Schmerz willkommen und entlassen ihn in die Stille, in der Hoffnung, so geheilt zu werden. (Um es vorweg zu nehmen: ich habe Heilung erst erlebt, als ich meinen Schmerz nach Jahrzehnten der Irrwege in Unterwerfung an den persönlichen Gott gegeben habe und um Heilung betete…)
Für den Augenblick gibt die Verknüpfung des Schmerzes mit der Stille ein Gefühl der Erleichterung, wenn der Schmerz dann durchlebt ist. Doch heilt uns das wirklich? Ich habe in meiner Vergangenheit wohl tausendmal die verschiedensten Schmerzen meiner Kindheitstraumata immer wieder gefühlt und in die Stille entlassen. Ich habe dazu auch Therapeuten aufgesucht und viel meditiert. Ich habe mich mehr und mehr nach Innen gewendet und zurückgezogen. Doch es heilte einfach nicht wirklich auf Dauer. Statt dessen wurde ich immer empfindlicher für Menschen und ihre Energien. Die Feinfühligkeit und Sensibilität steigerte sich in einem Maße, dass ich im Prinzip nur noch die Natur, Bäume, Himmel, Pflanzen als hilfreich erleben konnte – Menschen jedoch machten mir mehr und mehr Probleme. Oft schien die Heilung da zu sein, doch es war nur eine Frage der Zeit, bis irgendwelche Trigger wieder alte Schmerzen an die Oberfläche brachten – obwohl ich sie doch so fleißig bearbeitet hatte…
Gott ist da s Gegenteil von Tod
Gott ist lebendig, Jesus ist real, nicht umsonst hatte er gesagt: “Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.” Matth. 18, 3-4, und: “Aber ich habe wider dich, daß du deine erste Liebe verlassen hast” Offb. 2, 4. Kinder haben kein Konzept von einem unpersönlichen Gott, sondern sie haben einen ganz naiven, natürlichen Zugang zu einem liebenden, gütigen Gott, der ganz klar größer ist als man selbst und selbstverständlich persönlich und nahbar. Was nützt mir ein Gott, der nicht mit mir redet? Der mir nicht antwortet? Der nicht wirklich wirkt? Ich möchte als Mensch Kind sein, einen liebevollen fürsorglichen Papa haben, an den ich mich mit allem wenden kann, und der mir nicht einen Stein geben wird, wenn ich Hunger habe und um Brot bitte… (Matth. 7, 7-12)
Die Bibel ist wahr. Der Gott der Bibel ist wirksam! Wenn du auf dem richtigen Kanal mit Ihm Kontakt aufnimmst, wird Dein Leben verändert… es kommt mehr und mehr in Ordnung… Du wirst mehr und mehr lebendig, es bekommt mehr und mehr Sinn… und du wirst mehr und mehr geheilt…
Die Verherrlichung des Todes, des Sich-in-die-Stille-hinein-auflösens in der spirituellen Szene ist in Wirklichkeit extrem ungesund. Sie führt zu mehr Isolation, zu weniger Lebendigkeit, weniger Lebensfreude, Sie öffnet die Türen für ungute Kräfte, sie ist das Gegenteil von dem, was Gott eigentlich für den Menschen möchte. Gott wünscht sich Gemeinschaft unter den Menschen, die ihn lieben. Sie sollen sich gegenseitig so lieben, wie sie ihren Gott lieben und miteinander wirken, arbeiten, leben – in einer demütigen Haltung Gott gegenüber und in innigem Austausch miteinander und mit Ihm.
Demut äußert sich nicht darin, partiell Dinge an einen falschen Gott abzugeben, wie traumatischer Schmerz oder all das, was wir weg haben wollen. Demut äußert sich in einer Haltung, die sich komplett unter Gott stellt und sich Seinem Willen und Seiner Liebe ganz und gar überantwortet. Keine Selbsterlösung, sondern immer mehr Erlösung durch Gottes große Güte. Gebet in der Haltung eines Kindes, Erwartung von Heilung und Gaben in der Haltung eines Kindes. Glaube an etwas Größeres als wir jemals selbst sein können… und entsprechender Respekt davor…
Demut tut gut
Wir machen uns selbst zu den Göttern unseres Lebens, wenn wir uns nicht unter den Schöpfergott demütigen. Demut tut gut, denn wir müssen nichts aus uns selbst heraus können. Wir dürfen Kind sein. Demut macht das Herz weich und zeigt uns, dass wir einfache Menschen sind. Selbsterlösung hat nichts, aber auch gar nichts mit Gott zu tun. Der Begriff “Gott” ist völlig verkommen. Jeder meint damit etwas Anderes. Jeder bastelt sich seine persönliche Philosophie zurecht, so dass er möglichst gut dabei weg kommt und sich möglichst an nichts und niemanden, auch an keinen Gott, anpassen muss. Wir leben in einer Welt, in der Trennung das Allheilmittel ist. Sind wir in einer Partnerschaft unzufrieden: Trennung. Sind mir mit Gott unzufrieden: Trennung, und her mit einem Gott, der uns besser in den Kram passt.
“Ich mach mir die Welt, widdewiddewie sie mir gefällt…” (Pippi Langstrumpf). Doch Unbegrenztheit ist nicht des Menschen, und spätestens wenn wir alt werden, merken wir, wie einsam wir sind, wenn wir es nicht irgendwann geschafft haben, bei einem Menschen zu bleiben. Und wenn wir es geschafft haben, dann sind wir spätestens dann allein, wenn er gestorben ist. Nur die persönliche Beziehung zum liebenden Vater- und Schöpfergott kann uns durch die Widrigkeiten des Lebens tragen, kann uns tiefen Sinn geben und Erfüllung.
Auf welchem Kanal sendet Gott?
Gott wartet – auf Seinem Kanal – auf unsere Entscheidung und unsere Hinwendung zu Ihm. Natürlich kann Er auch auf anderen Kanälen senden, sonst wäre Er nicht Gott, doch Er respektiert unsere Entscheidungen für oder gegen Ihn. Er ist nicht übergriffig und nicht manipulativ. Mehrmals im Leben dringt Er bei jedem Menschen durch und wirbt um ihn. Bei mir war das immer wieder durch eindringliche Träume. Doch ich verstand Seine Botschaften oft nicht, bzw. war auf meinem Weg verirrt, und meine Konzepte leiteten mich in die falsche Richtung… Stolz und Selbstzufriedenheit standen mir im Weg und eine gewaltige Überheblichkeit. Wir sind ja viel lieber selbst die Macher, bevor wir die Kontrolle an Gott abgeben…
Wer den wahren, realen, wirklichen Gott kennen lernen möchte, sollte sich mit der Bibel befassen, denn dort ist der Weg beschrieben, und dort tritt Er in Erscheinung. Und je mehr man darin unvoreingenommen liest, umso mehr offenbart sich Sein Charakter und Sein Wille und auch Seine Liebe. Die Bibel ist vom Heiligen Geist erfüllt und kann uns tiefe Einsichten schenken und die Verbindung zu Gott herstellen für den, der Ihn aufrichtig sucht. Es ist ein lebenslanger Prozess, diesen Gott mehr und mehr zu entdecken, und Ihn kennen zu lernen. Es führt in mehr Demut , in mehr Liebe, Nächstenliebe, zu mehr Sinn und Frieden untereinander.
Entscheidung und Vertrauen
Voraussetzung ist eine klare Entscheidung für diesen Gott, die man irgendwann treffen muss. Denn keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung – nämlich dagegen. Gott kann man nicht auf Schmalspur nachfolgen, es gibt nur entweder Ja oder Nein. Wer sich FÜR Ihn entscheidet, wird es nicht bereuen! Dazu gehört jedoch, sich und sein Leben ganz an Ihn auszuliefern. Dazu braucht es Vertrauen, und Vertrauen kann die Bibel schaffen – besser außerhalb der Kirche als innerhalb, aber das muss jeder selbst entscheiden.
Viele Menschen haben sich von Gott abgewendet weil sie Leiden erleben mussten und das Gott vorwerfen. Doch Gott ist der Einzige, der uns durch jedes Leiden hindurch tragen kann. der junge Phillip Mickenbecker ist ein gutes Beispiel dafür, wie auch sein Bruder und all seine Freunde. Es gibt kein Leben ohne Leiden, es gibt aber ein Leben ohne Gott. Es ist eine Entscheidung, die nicht nur unser jetziges Leben betrifft, sondern auch die Zukunft. Für den, der lieber ohne Gott leben will steht aber zu befürchten, dass er dann auch das Leben nach dem Tod ohne Gott verbringen muss – willst du das wirklich? Die Ewigkeit ohne Gott verbringen? Ich nicht.
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Bilder: Pixelio Jürgen Frey Nr. 478615, motograf Nr. 109759