Seit mehr als vier Jahren ringe ich darum, das was ich 2006 im Erwachen erlebt habe mit dem Christlichen Glauben, wie ich ihn kennen gelernt habe, in Einklang zu bringen. Nun hat mir Gott ein wunderbares Bild gegeben, das mir alles tiefer offenbart hat.
Was geschah mir im Erwachen? Die Identifikation mit dem Ich hatte sich in einem Moment der tiefen Begegnung mit Jesus aufgelöst, und ich fand mich in der Weite des Seins wieder. Alle Schuldgefühle waren abgefallen, alle Sehnsucht war erfüllt, und ich war wie mit einem Pfeifenputzer von Innen gereinigt.

Die alten Muster waren für Jahre verschwunden und kamen nur zögerlich wieder, manches kam gar nicht mehr zurück. Gleichzeitig war alle Sentimentalität weg, auch jeder Glaube an Götter, Geister. Aus meinem einst von einem Geist beseelten Ebenholz-Buddha auf meinem Altar war ein schlichtes Stück Holz geworden. Es war eine unglaubliche Befreiung von Lasten. Auch Überverantwortung wich, alles Müssen, alles Kontrollieren und lenken Wollen… Die Zeitwahrnehmung hat sich verändert. Das Jetzt wurde wichtig, Zukunft und Vergangenheit unwichtig. Mein Ich war wie breit gelaufen, aus seiner Form geflossen, und es ließ sich auch nicht mehr zusammen raffen.
Gott zeigte mir vor Kurzem, dass dieses Geschehen eine Gottesbegegnung auf horizontaler Ebene war. Es war ein Hineinfließen in die Schöpfung. Alles Künstliche, was sich so ein Ego an Überzeugungen, Ängsten, Verhaltensweise anhängt, um irgendwie Sicherheit zu haben, schien erlöst.

Ich fühlte mich Zuhause im Sein, im Jetzt, im Leben. Das ist die Ebene des Geschöpfes, in der Schöpfung, im einfach nur Sein. Es ist das “Sei” Gottes, und das “Ich bin” des Menschen.
Das war eine tiefgreifende Veränderung dahin, seine alte Identität als Ich-bezogene Persönlichkeit zu verlassen und aus der Egozentrik heraus zu kommen. Doch es gab mir nicht die neue Identität in Jesus Christus, wie sie in der Bibel versprochen wird und wie sie nur aus dem Glauben heraus geschenkt wird. Ich hatte im Grunde gar keine Identität mehr und war angewiesen auf Theorien und Konzepte, die mir dieses Geschehen erklärten.
Überzeugungen und Glaube bestimmen, in welcher Identität wir weiter leben und worauf sich der Fokus richtet. Richte ich mich auf den wahren und wirklichen Gott aus – oder geht mein Glaube ins Leere? Glaube ist jedoch nicht ein Akt des Horizontalen, sondern des Vertikalen. Er richtet sich aus dem Geschöpften heraus auf – hin zu dem was nicht geschöpft ist: zum Schöpfer.

Vieles kam später zurück, auch die Dämonen, manches wurde schlimmer als vorher, weil mich die Führung durch meine Impulse immer weiter bergab führte. Eines Tages musste ich vor Gott kapitulieren und sagen: “Ich bin am Ende, hilf mir! Ich gebe dir mein Leben! Ich gebe auf!” Ich entschied mich, den persönlichen, den Schöpfergott anzurufen, bzw. den persönlichen Jesus Christus, von dem ich wusste, dass Er der Weg zu Ihm ist. Ich erlebte SOFORT Sein Eingreifen und kam so zum bewussten Glauben an den persönlichen Gott. Und von da an erlebte ich Sein Wirken immer wieder.