Warum fordern wir nur immer so viel vom Leben, anstatt einfach mit dem zufrieden zu sein, was wir haben? Und mehr noch: dankbar dafür zu sein! Statt dessen fördern wir Bitterkeit und Groll in uns, wir füttern lieber die Dämonen anstatt uns dem zuzuwenden was gut ist.
Gestern klagte mir jemand sein Leid, sein 18-jähriger Neffe hatte Anfang Dezember einen tödlichen Unfall. Die Eltern sind untröstlich. Es ist wirklich sehr traurig. Und ich verstehe gut, dass man daran nichts Positives finden kann. Es war ihr einziges Kind, und die Frau kann keine Kinder mehr bekommen. Und einer der nächsten Sätze war: „Das hat Jesus gemacht“. Hat Er?
Was wir nicht Jesus alles andichten…. Dabei ist Jesus doch das LEBEN und nicht der Tod! Vielleicht können die Eltern eines Tages dankbar sein für die Zeit, die sie mit ihrem Sohn hatten. Dafür bete ich. Vielleicht können sie sich an Jesus wenden mit ihrer Trauer und Ihn um Trost und Frieden bitten. Solche Erfahrungen, leidvolle Erfahrungen sind nicht zur Strafe, sondern eine Chance, sich endlich dem Wesentlichen zuzuwenden, unserem Ursprung und unserem Ziel.
Es ist so grundlegend wichtig, mit welchen Augen wir auf das Leben schauen, das uns gegeben wurde… alleine dass wir da sind, ist schon ein riesiges Geschenk. Dass wir zwei Augen haben, zwei Ohren, ein unglaubliches Riechorgan, und vor allem ein Herz, das warm wird, wenn es sich Gott zuwendet und Ihm alles übergibt.
Nur hier, jetzt, in diesem Leben haben wir diese Chance dazu! Danke dafür, guter, gütiger, unbeschreiblicher Gott! Danke, dass Du ein offenes Ohr für uns hast! Danke, dass Du unsere Gebete hörst und unsere Entscheidung FÜR DICH belohnst! Und wenn Du es nicht hier belohnst, dann belohnst Du es woanders. Und wenn Du es nicht gleich belohnst, dann belohnst Du es später…
Die einzige Frage, die sich stellt, wenn ein Mensch stirbt ist die: Hat Er es noch zu Lebzeiten geschafft, sich ganz und gar Gott zuzuwenden und Ihm Sein Leben zu geben? Hat Er vielleicht noch in seinen letzten Sekunden nach Jesus geschrien? Hat Er einen Funken Glauben gehabt? Konnte Er sich noch nach Ihm ausstrecken? Und glaub mir: Je jünger ein Mensch stirbt, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Er bei Jesus ist.
Überall neigen die Menschen zur Bitterkeit. Es schmerzt mich, wenn ich sehe, wie sich Christen auf Facebook gegenseitig verachten, wie sie sich die Bibel um die Ohren hauen, wie sie sich mit Argumenten abschlachten, wer Recht hat… welche Lehre die richtige ist, wer die Bibel am besten und am tiefsten versteht…. In all dem ist kein Funken von Jesus zu finden.
Es schmerzt mich, wenn ich lese, wie sich wieder Andere in ihrer Bitterkeit wälzen und ihr Opfersein verherrlichen und da heraus Andere verletzen und verscheuchen wollen. Wenn sie wie Hunde um sich beißen, weil sie schwer traumatisiert sind – doch sie merken nicht was sie selber tun. Das ist das, warum sich diese Dinge immer weiter fort setzen…
Dabei hat Gott uns das Mittel gegeben, all diese Ketten zu unterbrechen: Mit Vergebung – in Jesu Namen! Und vielleicht muss auch die Mutter/Vater des 18-jährigen eines Tages Gott vergeben, dass das Kind so früh gehen musste. Was ist wichtiger: Groll oder innerer Frieden?
Wenn Jesus noch vom Kreuz herab sagen konnte: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!“ dann können wir das auch. Jesus war Mensch, und wir sind Menschen.