Zum Thema „Sünde“

BibelDer alte Mensch

Sünde
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Das Wort “Sünde” hat für viele Menschen einen ganz schlechten Beigeschmack. Vermutlich, weil die Kirche jahrhundertelang mit Bestrafung auf Sünde gedroht hat. Und die alte Praktik der Beichte vor einem Priester mit darauf folgender Maßregelung – in welcher Form auch immer – hat auch mir bereits als Kind jeden Glauben geraubt. Ablasshandel – in welcher Form auch immer – kann es doch wohl nicht sein…

Überhaupt können wir (im Normalfall) von keinem Menschen das bekommen, was wir eigentlich brauchen, nämlich Vergebung.

Warum wird eigentlich in der Bibel so viel von Sünde gesprochen? Was tun wir Gott an, wenn wir sündigen, dass Er – wie es heißt – Sünde dermaßen hasst?

Vielleicht ist schon die Frage falsch gestellt. Sie müsste viel mehr heißen: Was tun wir uns selbst und anderen Menschen an, wenn wir sündigen?

Bbel inspiriert

Weil Gott uns liebt hat Er Menschen dazu inspiriert, die Bibel zu schreiben – und zwar, weil Er uns davor bewahren möchte, dass wir in die Dunkelheit fallen, wenn wir den Körper verlassen müssen. Weil Er uns liebt kam Jesus Christus, um uns an Ihn zu erinnern und uns zu helfen – Er wirkt bis heute.

Ich persönlich weiß nicht, ob es nach dem Tod noch die Möglichkeit des Bereuens und Vergebens gibt. Soweit ich weiß steht in der Bibel, dass es diese Möglichkeit NICHT gibt – ich würde es mir auch anders wünschen.Was ich jedoch weiß ist, dass Gott auch noch in den letzten Sekunden unseres Lebens reagiert, wenn wir dann erst umkehren.

Gott ist Geist. Und in Seiner Liebe zu uns möchte Gott uns bei sich haben, mit uns zusammen sein, – mit uns auch gemeinsam durchs Leben gehen, als Freund, Ratgeber, Geliebter, Vater, Ehepartner und Heiler. Wenn wir uns jedoch von Ihm abwenden ist das unmöglich. Wir sind aus Gottes Sicht gesehen geistig tot, wenn wir abhängig von Sünden, vom Sündigen sind.

Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Christus lebendig gemacht — aus Gnade seid ihr errettet!

Epheser 2, 4-5
(Anm: Paulus spricht hier von den Mitgliedern der Gemeinde in Ephesus, die allesamt umgekehrt waren und Jesus angenommen hatten.)

Uns ist Gott so fern. Wir sind so vielen Zwängen ausgesetzt durch Arbeiten gehen und Geldverdienen, dass wir uns nur noch mit irgendetwas zudröhnen wollen. Vor lauter Vergnügungssucht und Frust legen wir uns dann weitere (unbewusste) Zwänge auf: Alkohol, übermäßiges Essen, Genusssucht, Sex, Gewalt, Macht. Die Aufzählung ist unvollständig. All das sind Ersatzbefriedigungen, weil wir das vergessen haben, was wir als kleine Kinder noch wussten, weil wir verlernt haben, uns die Liebe von unserem göttlichen Vater zu holen, der uns als Einziger wahrhaft erfüllen kann.

Netzwerk
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Was tun wir uns selbst und Anderen an, wenn wir untreu sind, ständig die Partner wechseln, uns besaufen oder mit Drogen zu knallen? Was tue ich meiner Frau an, wenn ich sie betrüge? Was meinen Kindern, wenn ich sie missbrauche? Was tue ich den Angehörigen an, wenn ich jemanden töte? Wir säen ständig Taumata und vererben gestörte Beziehungen.

Wenn wir ständig den nächsten Kick brauchen, sei es Sex oder was auch immer – ist das gut für uns? Sollten wir nicht einen Weg suchen, wie wir damit aufhören können? Manche Mörder müssen immer wieder töten. Sie wissen es nicht, doch sie werden von Dämonen dazu angestiftet. Sie haben durch wieder kehrende falsche Entscheidungen die Türen weit aufgemacht für sie.

Und so ist es auch mit allen Arten von Süchten. Irgendwann ist es dann in „Fleisch und Blut“ übergegangen, dann wird es noch schwieriger, es wieder loszuwerden. Wir müssen irgendwie aus diesem Kreislauf, dieser Kette von Traumata ausbrechen. Doch aus eigener Kraft geht das nicht.

Wir haben Gott völlig vergessen. Wir kommen gar nicht darauf, Ihn um Hilfe zu bitten. Wir sind dermaßen Ich-zentriert, dass sich dieser Gedanke geradezu verbietet. Am Anfang haben wir es vielleicht noch, doch irgendwann verliert sich jedes Unrechtsbewusstsein.

Was ist richtig? Was ist falsch? Irgendwo tief in unserem Innern wissen wir es, es sei denn, wir sind bereits unrettbar. Die meisten Menschen wollen gar nicht über so etwas nachdenken. Sie lieben ihren Stolz, ihre Arroganz, ihr überhebliches Herz – man glaubt, dass man tun kann, was man will, ohne dass es Konsequenzen hat. Damit das auch bequem geht, glaubt man die Lüge, es gäbe keinen Gott, der Ansprüche stellt.

Verlust

Nur wenn uns das Leben einen Rückschlag erteilt, wenn wir Verlust erleiden oder Krankheit, dann denken wir an Gott und machen Ihm sofort Vorwürfe. “Warum lässt Gott das zu?” Und das ist dann der Beweis: es kann keinen guten Gott geben! Dabei hat sich die ganze Menschheit schon lange gegen Gott versündigt, sie hat Ihm das Hinterteil zugewendet – demjenigen, dem sie diese Erde zu verdanken hat mit all dem Schönen, was noch immer auf ihr lebt…

Ja, dieser Gott ist ein unendlich liebender Gott, und wir treten diese Liebe mit Füßen. Wir reden nicht mit Ihm, wir bitten Ihn um nichts, wir wollen einfach nur tun was wir wollen und lehnen es ab Ihn zu fragen.

Wer sich in der Beziehung mit Gott einübt, der erfährt mit der Zeit, wie Gott (nenne Ihn Jesus oder Vater…) ihm ganz persönlich mit einer unendlich liebevollen Geduld und Zugewandtheit erklärt, warum es besser ist, sich gegen dieses oder jenes zu entscheiden. Er erklärt in Lichtgeschwindigkeit und mit unwiderstehlicher Liebe, dass die Welt dann besser würde, wenn du das Schlechte sein lässt, dass das Gute – wenn du es tust – sich multipliziert und in anderen Freude erweckt, ganz zu schweigen davon, wie der Himmel dann jubelt …. Er zeigt dir die Konsequenzen – überlässt dir aber die Entscheidung.

Dies ist eine Welt, in der alles Konsequenzen hat. Und indem wir das Böse negieren, wie es manche Philosophie oder Glaubensrichtung tut, fördern wir es in Wirklichkeit, weil wir nicht dagegen angehen. Gedanken, Gefühle und Taten (auch die, die wir in Anderen auslösen) haben immense Konsequenzen, die wir gar nicht überschauen können.

Diese Welt war einmal ein Garten Eden. Sie könnte es eines Tages wieder sein… Doch nicht, wenn wir in Eigenregie weiter machen. Wir brauchen einen heiligen, guten Gott, der uns führt und leitet, dem wir hundertpro vertrauen können, von dem wir wissen, dass Er nur unser Bestes will. Wir müssen Ihn nur ausdrücklich in unser Leben lassen und Ihm das Zepter übergeben. Wir haben jederzeit die Möglichkeit umzukehren und reinen Tisch zu machen. Jesus Christus hat die Macht, uns dabei zu helfen.

Kehrst du um, ausdrücklich und entschieden, erkennst du endlich das heilige Wesen an, das uns so sehr liebt, so beginnt ein Prozess, der mehr und mehr das Gute in dein Leben zieht.

Ich wünsche uns allen mehr Einsicht, Demut und Bescheidenheit.

Herzliche Grüße und Gottes Segen.

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2 Kommentare zu “Zum Thema „Sünde“

Helmut Heider

Grund allen Übels

Betrachtet man die Entwicklung der letzten Jahre im spirituellen Bereich, scheint es keine Grenzen mehr zu geben. Immer mehr Menschen sind von sich so überzeugt, dass sogar Behauptungen wie „Ich/Wir bin/sind Gott“; „Wir sind alle Eins“; „Ich bin der Schöpfer meines Seins“ und vieles Vergleichbare, ernsthaft geäußert werden und ebenfalls ernsthaft Resonanz finden. Wo kommt so viel übertriebene Überzeugung von den eigenen Kräften her?

Der Grund allen Übels ist das falsch verstandene und gelebte Selbst. Wir sind mitten in einer Lebensphase, wo zum wiederholten Mal die menschliche Selbsteinschätzung gefährlich nah daran ist, einem gewaltigen Irrtum zu folgen, weil sie sich vollkommen verschätzt.
Den ersten folgeschweren Fehler machte der „Mensch“, der seine Ebenbildlichkeit in der ursprünglichen Göttlichen Schöpfung (siehe Genesis 1) immer mehr vernachlässigte zugunsten des eigensinnigen Selbst-Bewusstseins. Ohne den genauen Zeitpunkt dieser Veränderung zu kennen, sind die Auswirkungen immer noch gravierend wirksam. Sie bestimmen uns und unsere Lebenssituation, auch wenn wir sie nicht bewusst wahrnehmen.
In dem ersten eigensinnig orientierten „Mensch“ prägte die Liebe zum Selbst immer stärker das Sein. Diese selbst bezogene Liebe entwickelte ein Selbst-Bewusstsein, was anstelle der von Gott vorgesehenen Teilhabe am Göttlichen nur noch das aus sich selbst Kommende entwickeln will. Dieser „Mensch“ hat in seinem Geist Vorstellungen entwickelt und sagt in dieser Phase über sich: „Ich bin die Liebe.“
Alles was aus daraus entsteht wird von diesem „Mensch“ als Erzeugnis seines Selbst gesehen. Die Beteiligung von Gott als Schöpfer wird immer mehr verdrängt und verschwiegen. Diese eigenwillige Bewusstseinshaltung ist die geistige „Urmutter“ der „Selbst-Schöpfungen“, die neben Ebenbildlichem Eigensinniges verbreitet.
Immer größer und dominanter werden im Laufe dieser sich entwickelnden ursprünglichen Ausbreitung die selbstsüchtigen Anteile. Gleichzeitig verringert sich im vergleichbaren Maß die Verbindung zum Göttlichen und damit zur wahren Liebe und wahren Weisheit. Als wesentliche Lebensprinzipien werden diese beiden Faktoren auch im Eigensinn wichtig genommen, sie werden jedoch zugunsten der übertriebenen Liebe zum Selbst missbraucht. Aus dem Missbrauch stammen selbst entwickelte Vorstellungen (siehe: „Ich bin die Liebe“), Gedanken und Taten, die immer stärker ein falsches Selbst(Bild) erzeugen aus Begeisterung für das Ego-Zentrische. Diese Begeisterung ist von sich und seiner Gesinnung so vollkommen überzeugt, dass es sich als strahlender „Stern“ innerhalb seiner egozentrischen Welt sieht und präsentiert. Andere „Menschen“ werden von dem so geschaffenem luziferischen Licht angezogen, nehmen es auf und trennen sich ebenfalls von Gott. So verbreitet sich das „Feuer“ der „Selbstbegeisterung“ und erzeugt ein immer stärker werdendes eigensinniges „Licht“. Es ist ein Scheinlicht indem sich die Beteiligten sonnen. Was diesem Licht fehlt, ist die Wärme der wahren Liebe und die Erleuchtung aus der wahren Weisheit.

So haben sich zwei Lebensräume (zeitlich weit vor der „Materie-Schöpfung“) gebildet.
In dem einen besteht weiterhin die Teilhabe in der Einheit allen Seins innerhalb der Göttlichen Schöpfung als ebenbildliche „Menschen“. In dem anderen Raum werden selbstsüchtige „Menschen“ von ihren selbst geschaffenen Mangelerscheinungen und Trennendem bestimmt. Diese Missstimmung, die auch in uns wirkt, könnte sich wandeln, wenn Nachfolgendes berücksichtigt und umgesetzt würde:
Der erste notwendige Schritt, um das Falsche zu verlassen und den Weg zurück zur wahren Einheit im Ebenbildlichen zu gehen, ist die Einsicht, durch das verkehrt ausgerichtete Selbst-Bewusstsein verantwortlich für den eigenen Zustand zu sein.
Weiterhin benötigt es die Erkenntnis und das Bekenntnis, wesentliche Lebensprinzipien missbraucht und verraten zu haben. Die Trauer über den Verlust an wahrem Leben ist eine weitere Erscheinung auf dem Weg. Aus ihr entsteht in Verbindung mit der Selbst-Verantwortung echte Buße.

Wie schwierig es einem eigensinnigen Selbstbewusstsein fällt, diesen notwendigen Weg zu gehen, können wir am besten an uns selbst sehen. Wir haben durch unsere Haltung und unser Leben teil an den oben beschriebenen Phänomenen. Beide „Menschen“ finden sich auch in uns.
Wie bedeutsam diese Äußerung ist, und die daraus sich folgerichtig ergebenden Konsequenzen für die Menschheit sind, vertieft sich bei mir immer mehr.
Durch die Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren machen konnte, bin ich mir sicher, dass ich in meinem vergangenen Leben – weit vor meinem jetzigen irdischen Leben – meinen ebenbildlichen Zustand verlassen habe und beteiligt war an der bewussten Trennung von Gott. Ich war (und bin teilweise noch) selbstverschuldet Täter und Opfer dieser Situation.
Ohne vollkommen Details der Entwicklung und des Verlaufs zu kennen, spüre ich meine Teilhabe und die Auswirkungen an den „dunklen“ Geschehnissen bis in die Gegenwart.
Vor der Begegnung mit den tiefgehenden „Schattenseiten“ meines Lebens, erlebte ich durch den Geist Gottes seelisch geistige Zustände die meine irdische Lebensphase mit Seiner Hilfe aufklärten und erhellten. So führte er mich nach Seinen Worten:
„Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ (Matthäus 11, 28-30)

Je stärker der Wunsch nach echtem sinnvollen Dasein in Verbindung mit der Bereitschaft sich dafür gemeinschaftlich und liebevoll einzusetzen vorhanden ist, desto deutlicher wirkt der Geist Gottes und kann Er erfasst werden.
Trotz dieser Wirkkraft bleiben wir jedoch weiter in einer Gefährdung (teilweise sehr subtil) einer unangemessenen Nutzung dieser Kraft durch falsche Selbst-Einschätzung und verkehrten Hingabe. Das trifft auch allgemein zu. Besonders betroffen sind die, die gutgemeint immer noch zu sehr ihr „Menschliches“ als Motiv und Gradmesser von Lebenssinn sehen und gutgläubig ihre Hilfe zur Verbesserung in diesem Sinn anbieten. Wie sehr diese Angebote letztendlich eigensinnigen Ursprung haben können, und der Lebensweg – der so begangen wird – nicht zum wahren Ziel führt, wird nicht oder noch zu wenig wahrgenommen. Das trifft auch im unterschiedlichem Maß für alle „Heil“-Aktivitäten zu, in denen Menschen „Leiter-“, „Vermittler-“ und vergleichbare Positionen einnehmen und dadurch den einzig wahren Vermittler zum Heil – Jesus Christus – nicht vollkommen wirken lassen.

Die unterschiedlichen Reaktionen auf Jesus hinsichtlich Seiner Göttliche Menschwerdung und deren positive Auswirkungen bis in unsere Zeit verdeutlichen einerseits eine noch zu geringe Anteilnahme und andererseits wesentliche Widerstände gegen die Liebestat Gottes.
Grund ist letztendlich eine Verschlossenheit gegenüber dem „Göttlich Guten“ und Offenheit gegenüber eigensinnigen Anteilen, die durch ein außergewöhnliches Bewusstsein entstanden sind, was als „Urmutter“ („Ich bin die Liebe“) begann, weitergehend ein luziferisches Wesen entwickelte („Ich bin das Licht“), bis es Gott in seinem Größen-Wahn zerstören wollte, und seitdem Einfluss hat.
Dieses Selbst-Bewusstsein sieht sich selbst im Extrem-Fall als Gott, bzw. nimmt Gott als Gegenüber überhaupt nicht mehr wahr, weil es nur noch sich selbst sehen will („Ich bin Gott“). Das ist die deutlichste Ausprägung der Ego-Zentrik. Es ist das „satanische Prinzip“.

Es fällt auf, dass diese verkehrt ausgerichteten Bewusstseinshaltungen aus Urzeiten gegenwärtig immer stärker Resonanz bei immer mehr Menschen haben. Inwieweit die Betroffenen sich über die Auswirkungen ihrer Haltung bewusst sind, weiß ich nicht. Für mich steht jedoch fest, dass es lebenswichtig ist, alles Verkehrte und Richtige unseres Daseins möglichst genau zu kennen, damit wir uns bewusst für das Wahre entscheiden und das Falsche sein lassen.
Es ist eine Entscheidung, die für den Einzelnen als auch für die Menschheit notwendig ist.

„Trägheit“ und „Hochmut“ sind zwei bedeutsame Faktoren des „Falschen“. Sie gehören zu den „Sieben Todsünden“, die Mönche im fünften nachchristlichen Jahrhundert zusammen mit „Habgier“, „Wollust“, „Zorn““, „Völlerei“ und „Neid“ auflisteten, um Menschen mit ihren Schwächen, Lastern und Leidenschaften zu konfrontieren. Es war der Versuch, das Trennende vom „Guten und Wahren“
zu einem Gesinnungswandel zu bewegen.
Man kann heute nicht feststellen, dass sich in dieser Richtung Wesentliches vollzogen hat.
Aus einigen Todsünden wurden sogar nach und nach akzeptierte Verhaltensweisen und Zivilisationsimpulse. Die Neubewertung der Laster zu nützlichen Eigenschaften oder gar Tugenden finden wir zuerst in der Renaissance, sie schritt in der Moderne weiter fort und ist bis heute nicht abgeschlossen.
Die „Todsünden“ sind nicht weniger geworden. Ihre trennenden Wirkungen bestimmen unser Leben immer noch. Sie, bzw. wir, die sie leben, unterstützen damit ein Bewusstsein, dessen Ursprung weit zurückliegt. Unsere „Unterstützung“ vollzieht sich im Wesentlichen unbewusst. So stärken Menschen Trennendes, die selbst Gegenteiliges wollen und in ihrem Tun wahrnehmen.
Im Nachfolgenden versuche ich Gründe für die menschliche Fehleinschätzung hinsichtlich des Phänomens „Trennung“ zu erklären und Möglichkeiten ihrer Überwindung zu nennen.

Das Bewusstsein der „Trennung“ was bis zum Äußersten geht, hat seinen Ursprung in der Ablehnung von Gott als Schöpfer allen Seins. Es will vollkommen Unabhängig leben.
Aus seinem Selbst heraus ist es jedoch nicht in der Lage etwas wirklich Neues außerhalb – und wirklich unabhängig – von der Göttlichen Schöpfung zu schaffen. Es kann nur das Vorhandene manipulativ und trügerisch als sein Eigenes anbieten. Der Selbst-Betrug ist ein wesentliches Merkmal des vollkommen falschen Selbstbewusstseins. Die Lüge ist der „Vater“ für alles, was aus diesem Sein entsteht.
Da Gott den „freien Willen“ anerkennt und alles göttlich Geschaffene erhält, gibt Gott innerhalb seiner Ordnung des Daseins auch jedem eigensinnigen Selbst den angemessenen Raum, bis es durch die dort gemachten Erfahrungen – aus eigener Einsicht – die Umkehr zum wahren Selbst wieder machen will. Das vollkommen falsche Selbst-Bewusstsein hat aus dem Zerstörerischen gegenüber allem Göttlich Guten und Wahren seine „Hölle“ gemacht. Der Zustand den die vollkommene Ego-Zentrik in diesem selbst geschaffenen Bewusstseins-Raum erlebt, ist wie ein absolutes eingekapselt sein im Nichts.
Es ist der vollkommene seelische Tod, den man erlebt. Diese Isolation verstärkt immer mehr die absolute Einsamkeit und den total leidvollen Zustand des „Nichts“. Der erlebte Schmerz ist so gewaltig, dass er außerhalb unseres jetzigen Empfinden ist.
Alle die daran teilhatten (alles eigensinnige Bewusstsein in der gesamten Schöpfung was sich von Gott getrennt hat), scheuen sich unbewusst vor der erneuten Konfrontation mit den größtmöglichen schlimmen Erfahrungen im selbstverschuldeten Trauma. Das ist ein wesentlicher Punkt, dass auch wir als Betroffene, die Auswirkungen in uns noch nicht verarbeitet haben. So bleibt ein entscheidender Aspekt unseres Daseins verborgen. Ihn gilt es mit der Hilfe Gottes zu erfassen und zu heilen!

Ohne sich dem tiefsitzenden Schmerz zu stellen, leidet die „gefallene Schöpfung“.
Wir Menschen suchen und finden aus unserer Sicht zeitweilig (Schein-) Lösungen der Probleme.
Psychologie und menschliche Therapie sind Teil gutgemeinter und ernsthafter heutiger Lösungsversuche. Daneben gibt es immer mehr unseriöse Angebote unter dem Deckmantel der „Liebe“, wo in zahlreichen Variationen „Erleuchtete“ Hilfe, Begleitung und Vermittlung auf dem „Heilsweg“ anbieten. „Engel“ und „Aufgestiegene Meister“ ergänzen die „liebevollen Erscheinungen“. Diese „Liebes-Angebote “ werden von immer mehr Menschen gerne angenommen.
Angebot und Nachfrage bestimmen das Handeln, was das „Heil“ geschäftsmäßig vermarktet. Selbst „Jesus Christus“ wird benutzt, ohne dass der dahinterstehende Missbrauch auffällt.
Die Parallelen zur „Geistigen Urmutter“ (siehe „Ich bin die Liebe“) sind offensichtlich.
Aus meinen Erfahrungen kann ich sagen, dass wir nur mit der Hilfe Gottes – durch Seine Liebe und Sein Verständnis – Trennendes und das daraus resultierende Trauma letztendlich überwinden werden.
Jede menschliche Hilfe stößt spätestens hier an unüberwindliche Grenzen. Wer anderes meint und vermittelt, behindert die einzig wahre Hilfe.
Wir sollten endlich bereit sein, alles was Er uns anbietet, anzunehmen und gemeinschaftlich mitzutragen.
Die Menschwerdung Gottes als Jesus Christus ist wesentlicher Teil dieser Göttlichen Hilfe. Dazu gehört weiterbringend alles daraus entstandene Erlöste.

Warum tun wir uns so schwer, diese Hilfe anzunehmen?
Was bestimmt unseren Widerstand?
Neben dem bisher Beschriebenem sind weitere wesentliche Gründe, dass wir die subtilen Erscheinungen unsere Selbstsucht noch nicht bewusst erfassen, weil wir immer noch zu sehr von menschlich bestimmten Einsichten und Erkenntnissen begeistert sind. Gegenseitige Anerkennung von Vermittlern und Anhängern nähren den Stolz. Der Mensch sieht sich und seine Vorstellungen gern als Quelle. So bleibt man im Selbstgeschaffenem, hält daran begeistert fest und verbreitet das „kostbare Gut“.
Wer so sucht und aus seinem Selbst-Bewusstsein schlüssige Antworten erhält, meint, das Wahre und Richtige gefunden zu haben. Er ist in seinem Tun und den daraus entstandenen Erfahrungen und Wissen befriedigt. Die Selbstgenügsamkeit verhindert Weitergehendes.
Durch diesen Zustand interessiert man sich nicht mehr dafür, wie die wirkliche Beziehung zu Gott ist.
Das trifft sogar auf Menschen zu, die eine Verbindung zum „Göttlichen“ haben wollen und aktiv an einer Intensivierung der Beziehung arbeiten, wenn diese zu einseitig aus dem eigenen Willen vollzogen wird.
Auch hier besteht die Gefahr, dass „Menschliches“ und seine Vorstellungen zu sehr bestimmen. Anstelle eines unmittelbaren Dialogs mit dem „lebendigen Wort Gottes“, macht man sich selbst ein „Bild“. So wird verständlich, warum so unterschiedliche „Bilder“ existieren, die noch keine Einheit darstellen. Letztendlich ist auch hier die Hinwendung an das Selbst größer, als die selbstlose Hinwendung zum Geist Gottes. So „betet“ man Gott noch nicht angemessen „im Geist und in der Wahrheit“ an. Man bleibt unangemessen im eigensinnigen Geist und in der Unklarheit.

Im „Kampf zwischen Licht und Finsternis“ ist das „Festhalten“ und „Verbreiten“ von mittelbaren Äußerungen (Geschriebenes und Geäußertes) – auch wenn es der Wahrheit entspricht – der mit am schwierigsten durchschaubare Fallstrick. Denn wenn man dabei stehen bleibt, weil man glaubt die „Wahrheit“ erfasst zu haben, verhindert man, seinen seelisch geistigen Zustand von Gott persönlich überprüfen zu lassen. Damit erfährt man noch nicht die unmittelbare Aufklärung durch Seinen Geist.
Die entscheidende Frage: „Wer bin ich aus der Sicht Gottes?“ wird so nicht wirklich gestellt und beantwortet!
Meine Seele will mit dieser Haltung den Eigensinn nicht vollkommen sein lassen. Mein trügerisches Selbst und seine „blinden Flecken“ versuchen, den möglichen und notwendigen Dialog im Angesicht Gottes zu verhindern.
Die Lösung ist die Überwindung dieses entscheidenden Widerstandes.
Jeder der die „Nachfolge“ durch und mit Jesus Christus ernsthaft anstrebt, sollte zuerst seinen eigenen Widerstand erkennen und überwinden, anstatt seine Bemühungen in die Verbreitung von „Gutem und Wahrem“ als wesentliche Aufgabe zu sehen.
Allein aus uns heraus haben wir weder die Fähigkeiten der Erkenntnis, noch können wir aus eigener Kraft Lösungen erzielen.

Die Erfahrung zeigt, dass der Mensch in seinem Eigensinn meint, er kann einschätzen („Guter Wille“/ Vorstellungen), was „er ist“. Diese Einschätzung bleibt solange Eigensinniges vorhanden ist, jedoch ungenau, falsch und trügerisch.
Buddha erkannte im „Eigensinn“ die falsche Ausrichtung, die deshalb aufzulösen ist. Er verharrte jedoch nur bei (dem Versuch) der Auflösung (meditierend sitzen), ohne weitergehend sich selbst mit der wahren Quelle des Lebens zu verbinden und aus ihr heraus am Sein teilzunehmen. Das ist ein Zustand im begrenzten Selbstbewusstsein, was sein Selbst gegenüber Gott verschließt. So ist Buddha und alle mit seiner Haltung geistig Verbundenen trotz (und wegen Selbstüberschätzung) Bemühungen ein Opfer und Mit-Täter des manipulierenden „Eigensinns“ der „Mutter aller Übel“.

Der Ursprung des „Übels“ will sich selbst nicht als Verantwortlicher bekennen. Genauso wenig will er darauf aufmerksam gemacht werden. Er benutzt Gleichgesinnte, um seine Haltung und Position bewahren zu können. Es sind toxische Bindungen im „Eigensinn“.
Die größte Gefahr für dieses Bewusstsein ist das „Selbstlose“ im Menschen, was dem wahren Leben („Ebenbildliche“ Verbindung in der Gemeinschaft mit Gott) Raum zur Entfaltung geben möchten. Deshalb versucht das „Eigensinnige“ möglichst diesem Bestreben die „Luft“ zur Ausdehnung zu nehmen. Dies gelingt jedoch nur solange, wie seine Manipulationen (trennende) Wirkungen erzeugen.
Zur Lösung gehört als erstes die Wahrnehmung, dass in uns „Eigensinniges“ vorhanden ist. Wenn ich das verändern möchte zugunsten liebevoller Gemeinschaft, gilt es zu erfassen, dass wir nur durch die unmittelbare Verbindung mit dem Geist Gottes wirkliche Aufklärung und Verbesserung unseres seelisch geistigen Zustands erfahren können. Auf dem Weg zu dieser lebensentscheidenden Einsicht können mittelbar geäußerte Wahrheiten und Erkenntnisse uns unterstützen dem Wahren und Guten weiter zu folgen. Letztendlich muss jedoch das „Mittelbare“ zugunsten des „Unmittelbaren“ weichen (siehe u.a. Johannes der Täufer: „Er (Jesus Christus) muss immer weiter wachsen und ich immer weiter abnehmen“ Johannes 3:30).

In der unmittelbaren Beziehung zum Christusbewusstsein wird sich zeigen, wie weit wir unser Selbst-Bild überprüfen lassen. Dazu gehört im Wesentlichen, alle falsche Vorstellungen und alles was man bedeckt und versteckt lassen will, im Licht Gottes offenbar werden zu lassen.
Die Reaktionen zeigen anschließend, wie weitgehend man das Gezeigte wirklich wandelt, indem man alles falsch ausgerichtete Eigenwillige überwindet zugunsten einem Leben, was im Sinne Gottes sich bewegt und vollzogen wird.
Nichts Anderes als Jesus Christus, das „Licht der Welt“, Sein Werk als „Lamm Gottes“, kann für uns die Grundlage der Lösung und Befreiung aus unseren Mangelerscheinungen sein. Je mehr wir Seine Bedeutung vom Herzen liebevoll erfassen, desto besser können wir vertrauensvoll Sein Heil aufnehmen und in uns wirken lassen. Dann nehmen wir wieder teil an der ursprünglichen Gemeinschaft von ebenbildlich Geschaffenen.

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gapa

Lieber Helmut, ich muss mich und wollte mich schon die ganze Zeit bei dir entschuldigen, dass ich deinen Kommentar nicht beantwortet habe – aber die Länge und Fülle von Gedanken hat schlicht meine Kapazität überstiegen… Es ist nicht böse gemeint, sondern es ist einfach so. Sorry und herzliche Grüße, Gabi

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