Johannes Kapitel 17 – Jesus betet zum Vater
In Johannes Kapitel 17 sind wir anwesend, wie Jesus zum Vater betet – aufrecht mit dem Blick nach oben in den Himmel. In Matthäus Kapitel 26, 39 hören wir von Ihm, dass Er „auf Sein Angesicht“ fiel und betete. Da war Er sehr verzweifelt und hatte Angst vor dem folgenden Tag. Er bat, dass der Kelch an Ihm vorüber gehen möge. Vom Geist her war alles klar, doch die Seele war überfordert, denn es heißt ja auch, dass Er sogar Blut schwitzte.
Hier in Johannes Kapitel 17 ist Jesus in einem anderen Zustand. Es heißt, „Er hob seine Augen zum Himmel empor und sprach…“ Hier betet Jesus nicht aus dem Kampf der Seele heraus, sondern Er spricht aus dem klaren Geist heraus zum Geist des Vaters – voll und ganz selbst-bewusst und in der glasklaren Autorität Desjenigen, der weiß, dass Er die Wahrheit kennt und ausspricht und sie auch damit manifestiert.
Man könnte dieses Gebet, das sich durch das ganze Kapitel zieht, als „Proklamation“ betrachten, denn Jesus proklamiert und deklariert hier das was Gottes Wille ist – für Jesus, aber auch für uns Menschen, die die Chance ergreifen und sich ganz an Jesus hingeben. Sein Gebet, Seine Worte bringen das in die Realität, was im Geist Gottes bereits beschlossen ist. Deshalb ist der Inhalt dieses Johannes-Kapitels von höchster Bedeutung! (Hier ein guter Artikel von Derek Prince zum Thema „Proklamation“)
Johannes Kapitel 18 – Jesu Plädoyer für die Jünger
Ich habe dich verherrlicht auf Erden; ich habe das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, damit ich es tun soll. Und nun verherrliche du mich, Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.
Johannes Kapitel 17, 4-5
Spannend, denn hieraus wird ersichtlich, wie sehr Jesus mit dem Geist identifiziert ist und wie wenig oder gar nicht mit Seinem Hiersein, mit Seinem irdischen Körper. „Ehe die Welt war“ war Jesus bereits Herrlichkeit. Doch nun, nach Seinem Leben als Mensch auf der Erde, wird dieser ursprünglichen Herrlichkeit noch etwas hinzugefügt, nämlich dass auch wir Menschen Anteil an dieser Herrlichkeit haben dürfen.
Dies ist der Sinn und die ganze Mission Seines Lebens und seines Kommens.
Zunächst erbittet Jesus das vom Vater für Seine Jünger:
Ich bitte für sie; nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast, weil sie dein sind. Und alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein; und ich bin in ihnen verherrlicht. Und ich bin nicht mehr in der Welt; diese aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, gleichwie wir!
Johannes Kapitel 17, 9-11
Wie ein Anwalt vor dem Richter tritt Jesus in Johannes Kapitel 17 für die Seinen ein. Er argumentiert und bittet in Anwesenheit der Jünger um das, was Der Vater Ihm im Zwiegespräch für die Jünger in Aussicht gestellt hat. Johannes war Zeuge dafür und hat es für uns aufgeschrieben.
Ist es nicht unglaublich? Die Jünger werden eins sein mit Jesus, so wie Jesus mit dem Vater eins ist! Und zwar, weil sie an Jesus und an den Vater glauben. Sie glauben an die Wahrheit und Wirklichkeit und Wirksamkeit des Einen Gottes, der alles geschaffen hat, und der in Jesus Christus in die Welt kam.