Podcast: Johannes Kapitel 20 – die Auferstehung Jesu

Johannes Kapitel 20 – Das Grab ist leer

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Johannes Kapitel 20

Maria Magdalena ist die Erste, die gleich zu Anfang in Johannes Kapitel 20 das offene Grab entdeckt. Sie leidet darunter, dass ihr Meister gestorben ist und will wenigstens seinem Körper nahe sein. So ist sie schon vor dem Morgengrauen am Grab und erschrickt zutiefst, als sie sieht, dass der Stein weg gerollt wurde. Schnell geht sie die anderen Jünger holen, und Johannes und Petrus eilen so schnell sie können, um es selbst zu sehen. Wieder spricht Johannes von sich als “der andere Jünger”:

Die beiden liefen aber miteinander, und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam zuerst zum Grab, und er beugte sich hinein und sah die leinenen Tücher daliegen, ging jedoch nicht hinein. Da kommt Simon Petrus, der ihm folgte, und geht in das Grab hinein und sieht die Tücher daliegen und das Schweißtuch, das auf seinem Haupt war, nicht bei den Tüchern liegen, sondern für sich zusammengewickelt an einem besonderen Ort.

Johannes Kapitel 20, 4-7

Es ist spannend, wie Johannes respektvoll am offenen Eingang stehen bleibt und deshalb nur die Grabtücher sehen kann, und wie dann der ungestüme Petrus ohne Hemmungen ins Grab eintritt und sodann noch das Schweißtuch findet – ordentlich zusammen gewickelt.

Daraus kann man schließen, dass Derjenige, der das Schweißtuch zusammenlegte, bewusst, wach und klar gewesen sein muss, Herr seiner Sinne und seiner Hände. Da wusste Jemand genau was er tat, als Er das Tuch zusammen wickelte und an einer anderen Stelle ablegte.

Grabräuber hätten den Ort des Geschehens sicher nicht so ordentlich hinterlassen. Sie hätten den eingewickelten Leichnam samt den Tüchern geraubt und sich davon gemacht. Doch das ist meine Meinung. Johannes wagt sich sodann auch hinein und glaubt die Geschichte vom Grabraub. In Johannes Kapitel 20 steht:

Darauf ging auch der andere Jünger hinein, der zuerst zum Grab gekommen war, und er sah und glaubte. Denn sie verstanden die Schrift noch nicht, dass er aus den Toten auferstehen müsse.

Johannes Kapitel 20, 8-9

Johannes Kapitel 20 – Jesus erscheint Maria Magdalena

Johannes Kapitel 20
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Johannes und Petrus gehen dann wieder nach Hause, doch Maria Magdalena kann sich nicht trennen, bleibt am offenen Grab und trauert. Da sieht sie zwei helle Gestalten im Grab, Männer, und sie fragen sie, warum sie weint. Sie fragt sie nach dem Verbleib des Körpers von Jesus, doch bevor die Männer antworten taucht eine andere Gestalt im Freien auf, die Maria Magdalena für den Gärtner hält.

Und auch der fragt sie, warum sie weint… Offensichtlich ist jedermann überrascht von ihrem Weinen. Weshalb eigentlich? Ist es nicht normal, an einem Grab zu weinen? Aber vielleicht ist es nicht normal, wenn man weiß, dass der Verstorbene gar nicht tot ist, das wäre nämlich ein Grund zur Freude. Maria erkennt nicht, dass der, den sie für den Gärtner hält, Jesus ist, deshalb fragt sie auch Ihn, ob Er weiß, wo der Leichnam ist.

Jesus spricht zu ihr: Maria! Da wendet sie sich um und spricht zu ihm: Rabbuni! (das heißt: »Meister«). Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater. Geh aber zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.

Johannes Kapitel 16-17

Johannes Kapitel 20 wirft einige Fragen auf. Es ist klar, dass Maria Magdalena Ihn sofort umarmen wollte vor lauter Freude Ihn lebend zu sehen, doch Jesus verbietet es ihr. Warum darf sie Ihn nicht anrühren? Später erfahren wir nämlich, dass Jesus eine Woche später ganz im Gegenteil den Jünger Thomas sogar einlädt, Ihn zu berühren…

Wo hatte der Auferstandene Seine Kleider her? Denn unter den Tüchern, die säuberlich verstaut in der Grabhöhle lagen, war Er ja fast nackt gewesen.

Vielleicht gaben Ihm die Engel Kleider… Vielleicht hätte es Ihn verunreinigt, wenn Ihn eine Frau berührt hätte. Denn noch ist nicht alles abgeschlossen, noch ist Er nicht aufgefahren zum Vater. Noch ist Er nicht verherrlicht.

Johannes Kapitel 20 – Jesus erscheint den Jüngern

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Als es nun an jenem Tag, dem ersten der Woche, Abend geworden war und die Türen verschlossen waren an dem Ort, wo sich die Jünger versammelt hatten, aus Furcht vor den Juden, da kam Jesus und trat in ihre Mitte und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, als sie den Herrn sahen.

Johannes Kapitel 20, 19-20

Jesus kommt irgendwie bei verschlossener Tür herein, das ist schon sehr, sehr außergewöhnlich… Er zeigt sich denen, die Ihm treu nach gefolgt sind – Seinen Jüngern. Plötzlich ist Er da und “tritt in ihre Mitte”. Und um zu bekräftigen, dass Er es wirklich ist, zeigt Er ihnen Seine Wunden. Ich kann mir vorstellen, dass die Jünger jubelten…. Aller Schmerz, alle Schwermut durch die voraus gegangenen schrecklichen Ereignisse sind mit einem Schlag weg gewischt. Der Meister lebt! Sie haben allen Grund zur Freude.

Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden vergebt, denen sind sie vergeben; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.

Johannes Kapitel 21-23

Wie Gott dem Adam Leben einhauchte, so haucht Jesus Seinen Jüngern Leben aus Gott ein. An diesem Punkt bekommen sie den Heiligen Geist und damit Vollmacht. Ab diesem Moment können sie erkennen und unterscheiden, was Gott tun will und was nicht. Der Heilige Geist ist der Aspekt Gottes, der uns das sagen kann und dem wir folgen sollen. So können sie sogar Sünden vergeben – wenn es ihnen der Geist Gottes sagt.

Es ist der gleiche Heilige Geist, der auch heute noch auf die Nachfolger Jesu herab kommt, wenn Er im Gebet eingeladen wird, nachdem jemand sein Leben an Jesus übergeben hat.

Johannes Kapitel 20 – der ungläubige Thomas

Thomas aber, einer von den Zwölfen, der Zwilling genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten ihm die anderen Jünger: Wir haben den Herrn gesehen! Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht an seinen Händen das Nägelmal sehe und meinen Finger in das Nägelmal lege und meine Hand in seine Seite lege, so werde ich es niemals glauben!

Johannes Kapitel 20, 24-25

Der Jünger Thomas ist offensichtlich ein Skeptiker, vermutlich ein introvertierter, Verstandes-orientierter Mensch. Der obige Satz brachte ihm die Bezeichnung “ungläubiger Thomas” ein, doch das bezieht sich wirklich nur auf diese eine Stelle. Thomas ist ein treuer und gläubiger Jünger wie alle anderen auch (bis auf Judas).

Und weil Jesus auch Thomas liebt und keines Seiner “Kinder” vergisst und ihnen helfen möchte, kommt Er acht Tage später noch einmal bei geschlossener Tür zu den Jüngern, als auch Thomas dabei ist:

…und tritt in ihre Mitte und spricht: Friede sei mit euch! Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Und Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus spricht zu ihm: Thomas, du glaubst, weil du mich gesehen hast; glückselig sind, die nicht sehen und doch glauben!

Johannes 20, 26-29

Diese Worte könnte man eigentlich zu den Seligpreisungen der Bergpredigt (Matthäus 5,1 – 7,29 hinzu rechnen. “Glückselig sind…” bedeutet überaus gesegnet, beneidenswert, glücklich sind die Menschen, die ohne jeden Beweis glauben, dass Jesus Gott ist und dass Er den Tod in der Auferstehung überwunden hat.

Thomas-Evangelium
Wikipedia Nag Hammadi

Thomas war sicher trotz seines anfänglichen Misstrauens überaus gesegnet. Er ging später nach Indien und predigte dort das Evangelium, bekehrte die örtlichen Bramahnen, gründete eine Kirche und mehrere Gemeinden. Sein Wirken war also sehr fruchtbar.

Und er hinterließ uns sogar eine Schrift, die erst 1945 in Nag Hammadi (wieder) gefunden wurden, das Thomas-Evangelium. Darin sammelte er Aussagen Jesu, die bei den ersten Christen mit aller größter Wahrscheinlichkeit als ein fünftes Evangelium gelesen wurden. Hier ein äußerst interessanter Artikel dazu.

Johannes schließt das Kapitel 20 mit den Worten:

Noch viele andere Zeichen tat Jesus nun vor seinen Jüngern, die in diesem Buch nicht geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus, der Sohn Gottes ist, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.

Johannes Kapitel 20, 30-31

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