Podcast: Johannes Kapitel 9

Johannes Kapitel 9 – die Heilung des Blinden

Johannes Kapitel 9 beschäftigt sich nur mit einer einzigen Begebenheit – der Heilung eines Blinden durch Jesus.

Die Jünger rätseln zunächst herum, warum der Mann wohl blind ist… vermutlich hat er gesündigt hat, oder schon seine Eltern… Das wäre die normale menschliche Sichtweise, wenn man sich an die Worte des alten Testamentes klammert, in dem Gott gesagt hat, dass er die Sünden über Generationen verfolgen wird.

Doch Jesus kennt Seinen Vater, der nicht schematisch wirkt, und schon gar nicht rachsüchtig, sondern der mit allem den Sinn im Auge hat. Jesus sagt, der Mann sei deshalb blind, damit Er, Jesus, ihn vor aller Augen heilen kann und somit ein Exempel statuiert.

Wow! Es ist gar nicht so, dass Gott die Sünder oder gar ihre Kinder verfolgt oder bestraft – sondern viel mehr hat alles was geschieht und was wir für ungerechtes Leiden halten einen Sinn!!!! Wir können ihn nur nicht immer erkennen. Gottes Pläne sind unergründlich, aber immer voller Weisheit und Sinn. (Wer Nick Vuljicic kennt, kann sehen, was Gott aus einer schweren Behinderung machen kann.)

Johannes Kapitel 9 – der Brei aus Spucke und Erde

Töpfer
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Dann macht Jesus einen Brei aus Spucke und Erde, streicht dem Blinden diesen Brei auf die Augen und sagt ihm, er solle sich im Teich Siloah waschen. Als Derjenige das tut, wird er tatsächlich sehend.

Ist es nicht spannend, wie und auf welche Weise diese Heilung von statten ging? Jesus heilte viele Menschen, doch dies ist die einzige Heilung, von der diese Einzelheiten konkret bekannt sind. Und nichts steht ohne Grund in der Schrift. Deshalb: Jeder mag sich selbst, oder besser noch den Heiligen Geist fragen, was diese Angelegenheit mit dem Brei aus Spucke und Erde zu sagen hat…

Bei mir kam sofort die Assoziation zur Schöpfungsgeschichte, als Gott den ersten Menschen Adam aus Erde schuf.

Da bildete Gott der HERR den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele.

1. Mose 2, 7

Adam war der erste Mensch. Es wird angenommen, dass der Name von „Adamah” abgeleitet wird, was „Erde” oder „rote Erde” bedeutet und darauf hindeutet, dass Gott den Menschen von dem Staub des Erdbodens bildete (1. Mo 2,7).

Aus Bibelkommentare.de

Und hier werden die Augen des Blinden mit einem Brei aus der (göttlichen) Spucke Jesu und Erde geheilt und vervollständigt. Jesus war nicht nur verbunden mit dem Vater, Er war EINS mit Ihm. Schließlich war er bereits vor Grundlegung der Welt da. Was von Geburt an nicht funktioniert hat, wird funktionstüchtig gemacht – übernatürlich, jedoch mit natürlichen Mitteln – der Erde und der Spucke. Alles was Jesus tut, tut Er im Namen des Vaters (in Seiner Autorität und Kraft).

Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist…”

Johannes Kapitel 9, 4 (Luther-Übers.)

Johannes Kapitel 9 – Der Teich Siloah

Teich Siloah

Der Teich von Siloah, auch Schiloach (hebräisch: Sender, Leitungskanal) genannt, ist ein Teich in Jerusalem, in den das Wasser der am Ostfuß des Berges Zion gelegenen Gihonquelle geleitet wurde und der die Wasserversorgung Jerusalems sicherstellte…. Für Juden hat das Wasser der Gihonquelle eine besondere Bedeutung, denn an ihr soll Salomo zum König über ganz Israel gesalbt worden sein… Während des Sukkot in der Zeit des zweiten Tempels fand eine Wasserschöpf-Prozession statt, die auch Jesus kannte.

Wikipedia

Johannes Kapitel 9 – Ich bin das Licht der Welt

Ich bin das Licht der Welt
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… Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.

Johannes Kapitel 9, 5

Jesus weist mit diesen Sätzen nicht nur darauf hin, dass Er das Licht dieser Welt ist – denn das hat Er immer wieder gesagt. Er sagt damit auch indirekt, dass Er nicht mehr lange da sein wird. Sein Tod wirft auch hier wieder seine Schatten voraus, Jesus weiß was Ihm bevor steht.

Hier steht übrigens noch mehr Interessantes zum Thema Licht der Welt.

Die gefallene Welt, unsere Welt, befindet sich in Dunkelheit. Die meisten Menschen leben tatsächlich in einer Art von geistiger Umnachtung und sind – aus Gottes Sicht – “geistlich tot”, denn sie haben ihren Gott und Schöpfer vergessen. Doch wer an Jesus Christus als Sohn Gottes glaubt, in dem wird es heller und heller, je mehr er im Glauben wächst und Jesus nach folgt. Deshalb ist und bleibt Jesus das Licht der Welt, heute wie damals, und Er wohnt in denen, die Ihm nachfolgen und Ihm ihr Leben geben.

Johannes Kapitel 9 – Die Pharisäer

Die Pharisäer können es nicht fassen. Schon wieder heilt dieser Mensch an einem Sabbat. Aus ihrer Sicht ist das respektlos und dem Gesetz nicht treu.

Zwei mal befragen sie den ehemals Blinden und einmal seine Eltern. Die bestätigen, dass ihr Sohn von Geburt an blind war – und sie müssen es wohl am besten wissen. Doch mehr wissen sie auch nicht, bzw. wollen sie nicht sagen. Die Auskünfte werden für die entsetzten Pharisäer nicht ergiebiger. Die Eltern wagen sich nicht, Gutes von Jesus zu sagen, weil sie wissen, dass jeder aus der Synagoge (und damit der Gemeinschaft) ausgeschlossen wird, der behauptet, Jesus sei der Messias.

Doch ich bin überzeugt: die Eltern waren innerlich mehr als dankbar und berührt… Wer Kinder hat, auch erwachsene Kinder, kann sich das lebhaft vorstellen. Erst kommt der Schock nach der Geburt, dass das Kind nicht sehen kann, dann zieht man es groß und erlebt Tag für Tag die Hindernisse für das Kind: Wie es anstößt und hinfällt und sich die Nase blutig haut, weil es nichts sieht… wie es verhöhnt wird von anderen Kindern, wie es einfach immer wieder in Schwierigkeiten gerät… Und auch mit dem erwachsenen Kind hat man Mitgefühl, denn der Blinde war vermutlich genötigt für seinen Lebensunterhalt zu betteln.

Und dann kommt da Jesus die Straße entlang geschlendert und heilt dein Kind, fast wie im Vorübergehen, mit etwas Schlamm vom Boden.

Dieses Wunder der Heilung eines Blinden wäre wieder einmal eine Möglichkeit für die Pharisäer gewesen, dass ihnen die Augen über Jesus hätten aufgehen können. Doch nein, sie halten stur an ihrer ablehnenden Haltung und damit an ihrer eigenen Blindheit fest, und Jesus bestätigt:

Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, damit die, welche nicht sehen, sehend werden und die, welche sehen, blind werden. Und dies hörten etliche der Pharisäer, die bei ihm waren, und sprachen zu ihm: Sind denn auch wir blind? Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr blind wärt, so hättet ihr keine Sünde; nun sagt ihr aber: Wir sind sehend! — deshalb bleibt eure Sünde.

Johannes Kapitel 9, 39-41

Wenn jemand von sich behauptet, er sei weise und ist es nicht, so lügt er und begeht eine Sünde (jede Lüge führt zu einer Distanz zwischen Gott und Mensch). Die Pharisäer sind wahrhaft blind, denn sie können das Licht Jesu nicht erkennen, obwohl es direkt vor ihren Augen strahlt – so hell wie die Sonne.

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