Falschgeld – Fragen einer Leserin

Lügen SatansErwachenZeugnisse

Nachdem ich Gott zig mal gefragt hatte, ob ich mit meinem Lebensweg durch die Spiritualität richtig oder falsch gelegen habe, träumte ich eines Nachts einen intensiven Traum, in dem mich eine Frau in bunten Gewändern um mein Geld betrog. Sie hatte mir Falschgeld gegeben…

Vor Kurzem wurde ich von einer Leserin gefragt, ob die Stille und der Frieden denn nicht erstrebenswert seien? Ob ich noch mehr sogenannte „Erwachte“ kenne, die doch scheinbar immer im Frieden sind, und ob das nicht viel erstrebenswerter sei als die Jesus-Nachfolge. Und ob nicht mein Leben, in dem auf Erwachen nach Jahren ein Absturz folgte, eine Ausnahme sei, da doch viele der Lehrer im Frieden stabil zu sein scheinen.

Gerade Letzteres kann ich nicht wirklich beurteilen, da ich nicht in die Herzen der Menschen sehen kann, aber ich kannte viele der Erwachten, und ich fand gar nicht, dass sie immer im Frieden waren. Ja, sie hatten einen leichten Weg gefunden, immer wieder in Frieden zu kommen, und dieser Weg war auch für mich offen. Dennoch habe ich dieses Eintauchen in den Frieden als einzig mögliche Heilungsmaßnahme für mich verworfen, eben weil es mich einfach nicht dauerhaft heilte. Ob es Andere heilt, kann ich nicht sagen und nicht wissen. Das muss jeder für sich selbst beantworten.

Ich lehne Frieden und Stille nicht ab, ich erlebe beides mit meinem Gott, ich bin also dabei nicht allein. In der Stille bin ich in enger Zweisamkeit mit Ihm. Er hört mich, Er antwortet mir, Er liebt mich, ich liebe Ihn. Wir genießen unsere Beziehung in der Stille. In dieser Art von Stille schwingt immer tiefe Berührung des Herzens mit. Was ich mit Stille und Frieden nach dem Erwachen erlebte hatte eine ganz andere Qualität. Ich fühlte mich da viel mehr erstorben.

Als das Erwachen bei mir geschehen war, sehnte ich mich nach Kontakt zu anderen Menschen, die diese Erfahrung auch kannten. Ich meldete mich in einem Forum mit dem Thema an, war jedoch enttäuscht, weil es dort so viele, zum Teil recht heftige Streitereien gab. So machte ich ein eigenes Forum auf – mit gewissen Regeln, um Streitigkeiten zu vermeiden. Es begann sehr nett und harmonisch, doch es blieb nicht ohne Streitigkeiten, auch nicht ohne Verletzungen. Ich erinnere mich an einen Jahreswechsel, den ich komplett vor dem PC verbrachte, weil ich sehr aufgebracht war und verletzt. Auch für Andere gab es immer wieder Gelegenheiten, sich verletzt zu fühlen und Schutz zu brauchen und zu verlangen. Es waren viele Erwachte da, doch auch sie blieben verletzliche Menschen, die wütend werden konnten und aggressiv und ungerecht. Generell war der Ton meistens lieb und zugewandt, doch dahinter schmorte so einiges, bei mir wie bei Anderen.

Ich fuhr zwei oder drei Mal zu Erwachens-Kongressen nach Berlin, wurde selbst interviewt für Jetzt-tv – und immer wieder wunderte ich mich darüber, welcher Hype im Netz um dieses Erwachen und den daraus folgenden leichten Zugang zur Stille gemacht wurde. Nahezu jeder versuchte ein Lehrer zu sein, und irgendwie damit ein bisschen Geld zu verdienen. Viele wollten auch gerne Satsang geben, oder taten es zumindest irgendwann – mehr oder weniger erfolgreich.

Und ich war auch von mir selbst überrascht, welche „Weisheiten“ nach dem Erwachen mit völliger Leichtigkeit aus meiner Feder hervor quollen, sobald ich die Advaita-Theorie assimiliert hatte. Ich veröffentlichte eine Homepage, die sehr gut frequentiert war, begann mit dem Forum und schrieb ein Buch über das Thema Erwachen. Ich wollte mir das Erwachen nicht ans Ego heften, doch letztlich tat ich es doch – mit dem Hinweis auf unwiderstehliche Impulse. Ich lehnte es allerdings ab, Satsang zu geben oder Vorträge zu halten. Ich mochte noch nie das Hofieren von Menschen, die Guru-Verehrung oder gar das Niederknien vor denen, die man über sich stellte. Und es erregt in mir auch heute noch Widerwillen, wenn ich sehe, dass es noch immer Menschen gibt, die das für ihre Person zulassen.

Ich stand auch dem Geldverdienen im Zusammenhang mit der Erwachens-Thematik kritisch gegenüber. Mir schien: etwas das man geschenkt bekommen hat, sollte man einfach weiter verschenken. mir erschienen Formulierungen wie „empfohlene Spende“ oder die Rechtfertigung mit dem sog. „Energie-Ausgleich“ als vorgeschoben. Nein, ich empfand da immer so etwas wie eine tief verborgene Verlogenheit, und ich sah, dass die Egos auf andere Weise groß wurden. Da war zwar nicht mehr die Identifikation mit dem kleinen Ego, statt dessen aber die Identifikation mit dem großen „Ich bin Gott“. Eigentlich war es schlimmer als zuvor, denn nach wie vor war man auf sich allein gestellt, auf sich selbst geworfen. Man hatte nur eine schöne Theorie gefunden, die die Dinge neu beschreibt. Altes, neu beschrieben, aus einem anderen Blickwinkel, doch nun mit dem recht cleveren Freibrief, einfach so zu sein und zu bleiben wie man eben war, selbst wenn man halt ein A.-loch war. Für mich fehlte da was, und ich spürte eine große Lüge darin.

Es scheint tatsächlich so, dass es keine andere Theorie über Gott und die Schöpfung gibt, die das Erwachen besser einbinden könnte als die des Advaita. Jedenfalls fand ich damals keine. Doch das heißt nicht, dass diese Theorie wahr ist. Was geschieht im Grunde beim Erwachen? Man kommt auf Ground Zero, man fällt herab, und das Leben ist auf einen Punkt geschmolzen. Und die Stille ist plötzlich ganz einfach da und laut wie nie. Mit ihr ein Gefühl von unsäglicher Entlastung und Befreiung. Und dann rappelt man sich auf und erkundet die Umgebung aus neuem Blickwinkel.

Man wählt den falschen Gott

Doch anstatt sich nun an diesem Punkt an den echten, realen, lebendigen, persönlichen Gott zu wenden und diesen um Führung zu bitten (nie bräuchte man sie dringender!!!), wählt man es, das LEBEN (Sein, Quelle, Alles, Nichts) als unpersönlichen Gott zu fixieren – ein Gott, der weder Charakter, noch Willen, noch Absichten hat, sondern einfach ist. Denn das ist die erste Theorie auf die man stößt, wenn man nach Erklärungen ohne persönlichen Gott sucht.

Waisengeist

Wir sind im Grunde Waisenkinder, denn wir lehnen einen Vater-Gott ab. Ein echter, realer, persönlicher, liebevoller Gott mit Willen und Absichten und Charakter erscheint uns heutzutage aberwitzig und viel zu unwahrscheinlich. Das ist doch Aberglaube, Kinderglaube, die Bibel, so lesen und hören wir in der spirituellen Szene, ist gelogen, gefälscht und verbogen. In unserer „aufgeklärten“ Zeit kann man nichts glauben, was man nicht sehen oder fühlen kann oder erfahren hat. Viel lieber glaubt man alles was die Annahme stützt man sei selbst Gott, Teil von Gott, und alles sei Gott, und noch besser: man habe nun den Stein der Weisen gefunden und sei am Ende des Kreislaufs der Geburten angekommen. Das fühlt sich doch für den Selbstwert tausendmal besser an…

Null-Linie

Das Erwachen haut einen runter auf die Null-Linie. Emotionen und Gedanken schweigen für geraume Zeit und regen sich nur zaghaft wieder. Die Philosophie besagt, diese Null-Linie sei das Nonpulusultra und das Geheimnis, um aus dem Leiden heraus zu kommen. Also bemüht man sich bei jedem Aufwallen darum, wieder in die Stille der Null-Linie zu kommen, um sich da hinein zu retten vor Gedanken und Gefühlen.

Datei:Aufgabe Schwingung v-t-Diagramm.png

Das gelingt aber nur mehr, oder auch weniger. Manchmal entgleisen die Gesichter, manchmal offensichtlich, manchmal heimlich.

Denn: die Null-Linie heilt nicht auf Dauer, sie tüncht zu, dennoch sie wird sie verherrlicht. Im Grunde symbolisiert sie den Tod. Wenn sich in der Physik auf dem Wellendiagramm nichts mehr abspielt, herrscht der Tod. Doch wozu sind wir denn ins LEBEN gesandt worden? Um tot zu sein? Um nichts mehr zu empfinden? Um immer weniger zu werden statt mehr? Ich kann das nicht glauben. Wir werden geboren und erfahren das Leben, um es dann wieder rückgängig zu machen? Wo ist da die Weiterentwicklung? Es ist ein Rückschritt für mich.

Das GANZE Leben

Um das Leben GANZ zu erfahren, um in die ganze Fülle des Lebens zu kommen brauchen wir einen PERSÖNLICHEN Gott! Um unsere Muster und Fehlverhalten wirklich zu heilen brauchen wir einen PERSÖNLICHEN Gott. Um uns wirklich ganz loszulassen, um wirklich frei von uns selbst zu werden, brauchen wir einen PERSÖNLICHEN Gott. Um beziehungsfähig und wirklich gute Menschen zu werden brauchen wir einen PERSÖNLICHEN Gott. Warum? Weil wir all das nicht aus uns selbst machen können – auch dann nicht, wenn wir glauben Gott zu sein. Wir sitzen einer Lüge auf, wenn wir glauben, selbst Gott zu sein. Wir sind Gottes Kinder! Ein Kind ist nicht der Vater, ein Kind ist nicht die Eltern, ein Kind ist das Kind, ein eigenes Wesen. Und der Vater möchte sich um seine Kinder kümmern. Wenn sie jedoch vor Ihm weg laufen, ihn nicht mehr kennen und lieber an die Körner im Sandkasten glauben wollen, so ist er ohnmächtig,. Er lässt sie, denn Er achtet nichts mehr als den freien Willen.

Die Null-Linie wird zum Gott erhoben, der Tod wird verherrlicht – von all dem steht aber kein Wort in der Bibel. Sondern ganz im Gegenteil geht es dort immer um das LEBEN, um die WAHRHEIT und um den WEG (Jesus). Die Erwachens-Philosophie negiert ab Erwachen jeden Weg, jede Weiterentwicklung, und Jesus wird zur Energie degradiert. Man versucht sich zu heilen, indem man sich immer wieder bemüht zur Ruhe und in die Stille zu kommen, darin möglichst lang und tief zu verharren und so die Probleme aufzulösen. Manche Menschen merken dabei gar nicht, wie egoistisch sie dabei werden, wenn sie sich nur noch um ihre eigenen Befindlichkeiten drehen. Aber viel schlimmer: man löscht sich so selbst mehr und mehr aus.

Was für eine perfide Umkehrung all dessen was in der Bibel steht und wofür Jesus Christus gestorben ist.

Gottes Antwort an mich

Kürzlich fragte ich (den persönlichen) Gott vor dem Einschlafen zum hundertsten Male, ob denn das Erwachen nicht wenigstens teilweise auch von Ihm gekommen sei, und Er antwortete mir mit einem Traum:

Ich ging in einen orientalischen Laden voller bunter Kissen, Lichtern, Decken und Räucherwerk.

Man konnte dort Geld abheben, so wie heute in jedem Supermarkt. Ich ging zur sympathischen Besitzerin, die mit Kettchen um Hals und Handgelenke locker und unkonventionell aussah, und wollte 300 Euro abheben. Da ich ihr blind vertraute, sah ich das Geld, das sie mir gab, gar nicht an, sondern steckte es einfach ein.

Als ich wieder auf der Straße war und mir etwas von dem Geld kaufen wollte, sah ich mit Erschrecken in meinen Händen, dass sie mir statt Euro indische Rupies gegeben hatte, das Geld war keinen Penny wert.

Falschgeld

Sie hatte mich eiskalt betrogen und mir dabei in die Augen gesehen. Wutentbrannt kehrte ich um und forderte mein Geld in Euro zurück, doch die Dame hatte nichts. Ich bedrohte sie in Jesu Namen, so gab sie mir widerwillig einen Hunderter aus ihrer Kasse, mehr hatte sie nicht. Dann floh sie vor mir, weil ich in Jesu Namen gedroht hatte.

Ich bekam also doch noch etwas von meinem ganzen Prozess des Erwachens zurück: zumindest einige Erkenntnisse. Unter Anderem die Erkenntnis, dass das Erwachen – woher es auch immer gekommen war – keine segensreiche Wirkung haben konnte, weil ich sofort auf die falschen Theorien herein gefallen war. Selbst wenn diese einmalige Erfahrung vom Schöpfer selbst gekommen sein sollte, so war ich doch zu dem Zeitpunkt einfach nicht in der Lage, sie zu nutzen – nämlich FÜR eine Beziehung zu meinem Schöpfer. Ich verwandte sie viel mehr gegen Ihn. Ich hatte damals nicht den Glauben an einen persönlichen Gott. Mein Glaube war bereits im Alter von 18 Jahren so enttäuscht worden, dass ich mich damals entschieden hatte, nie wieder an diesen Gott zu glauben.

Manchmal frage ich mich, ob das Erwachen möglicherweise der Moment meiner Wiedergeburt in Christus war, denn ich hatte im Herzen eine sehr intime und liebevolle Erfahrung mit Jesus währenddessen. Da war dieses Nachhausekommen und dieser unendliche Frieden, und so vieles fiel ab. Doch schon die Suche nach einem passenden Weltbild und das Annehmen von östlichen Philosophien als Erklärung lenkte mich in eine ganz andere, wie ich finde unheilvolle Richtung, nämlich weg von meinem Schöpfer.

Es gibt unterschiedliche Formen und Grade des Erwachens. Und ich schrieb es schon mehrfach: Es gibt Erwachte Alkoholiker, Kettenraucher, Kiffer, Süchtige, Machthungrige, Missbraucher, Vergewaltiger, Kindesschänder. Oft wurden sie all das erst nach dem Erwachen… Welchem Gott sind sie also wirklich gefolgt? Dem „Fürst der Welt“ vielleicht, aber sicherlich nicht dem Schöpfergott. Einige haben sich später umgebracht, weil ihnen das Erwachen, bzw. die Erwachens-Philosophie jeden Sinn genommen hatte. Es gibt viele depressive, einsame, traurige, beziehungsunfähige Erwachte, deren Hoch-Sensibilität sie immer weiter in die Isolation treibt. Wie traurig – denn sie kennen den Gott nicht wirklich, der sie so gerne heilen möchte.

Manche verbringen ihre Rest-Lebenszeit verschwenderisch damit, nondualistische Weisheit zu verkünden, im Heimlichen stolz auf ihr Erwachen zu sein, das Leben einfach nur zu genießen, während sie sich egoistisch, vielleicht gar auf Kosten Anderer ausleben , mit dem Hinweis darauf, eben eine individuelle Ausdrucksform Gottes zu sein.

Schuldgefühle sind out

Man mag sich nicht vor dem wahren Gott demütigen, sich nicht klein machen, man will gar nicht leben als ein Kind Gottes, das vollkommen abhängig ist, ausgerichtet auf den Einen, den Einzigen, der uns wirklich retten könnte.

Wir sind schuldig, wenn wir so bleiben wie wir sind und nicht alles tun (im Idealfall uns Jesus überantworten), um uns verändern zu lassen von dem Gott der Kraft und Wirksamkeit. Wir sind schuldig, so lange wir unsere Verfehlungen nicht bekennen und Jesus als Retter annehmen, und auch all die Erwachten bleiben schuldig, auch wenn sie kein Schuld-Bewusstsein haben.

Vielleicht wird das ein Thema für einen weiteren Blog-Beitrag werden, denn ich möchte es selbst gern untersuchen, warum so wenige Menschen in der heutigen Zeit ein Schuldbewusstsein haben, und warum es für sie nichts Schlimmeres gibt, als Schuld einzugestehen. Doch es ist unabdingbar das zu tun – vor diesem einen unfassbar großen, herrlichen Gott, der diese geniale, wunderschöne Natur geschaffen hat, der uns hinein gesetzt hat, der heilig, rein, herrlich und pure Liebe ist.

Ehre sei dem wunderbaren Gott meines Herzens.

Hast Du Fragen oder Anregungen?

2 Kommentare zu “Falschgeld – Fragen einer Leserin

Astrid von Thaden

Liebe Gabriele,

im Frühjahr letzten Jahres war ich in einer Traumaklinik und entdeckte dort deine Seite. Ich nahm mit dir Kontakt auf und wir hatten ein längeres Telefonat was mir sehr gut getan hat. Vielleicht erinnerst du dich noch da dran?
Heute finde ich auf FB diesen Artikel von dir. Ich freue mich über das was du schreibst und möchte dir gerne etwas zum Thema mitteilen.

Auch ich habe im November das Erwachen erlebt und hatte damit das Gefühl ich sei nach Hause gekommen. Ich bin innerlich lange, lange gefallen, mein Herz klopfte so sehr, dass ich dachte ich würde sterben und ich war dazu breit, wie schon viele Male davor und auch danach…
Ich bat den heiligen Geist bei mir zu sein, mich nicht zu verlassen, egal was passieren würde. Und er war die ganze Zeit bei mir, ich habe seine Liebe, seine Präsenz gefühlt. Das hat mir den Mut gegeben mich dem Augenblick hin zu geben und mich nicht mit dem Emotionen/Gefühlen zu identifizieren, die anfänglich noch aufkamen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit des Fallens hatte ich das Empfinden, dass etwas an oder in oder mit meinem Herzen geschah. Es knackte sehr laut und mir schien eine Hand greift in meinem Brustkorb. Dann hörte ich die Worte: Es ist vollbracht. Das Gefühl des Fallens stellte sich ein, mein Herz wurde ruhig und ich fand mich, ja wo fand ich mich eigentlich wieder?

Im All? Im Kosmos? Womöglich ja. Ich spürte, dass es *nur mich gab* Es gab nichts und niemand anderen, jegliche Trennung war aufgehoben. Ich spürte, dass ich die Liebe bin, das ich unendliches Sein bin, ewiglich bin. Worte können es eigentlich nicht beschreiben. S e i n kommt dem am nächsten, oder ES i s t.

Als ich zurück im Körper war, blieb ich für dien Rest der Nacht wach und war nur noch in Seligkeit. Dieser Zustand löste sich in den Tagen drauf auf. Zurück bleibt das Bewusstsein von der Erfahrung und seitdem gehen fortlaufend Veränderungen mit mir einher. Meine Sichtweise hat sich auf viele Dinge verändert und ja, mir fällt es bis heute noch nicht leicht mit Menschen zusammen zu kommen die sich an egobasierten Gesprächen laben. Das konnte ich vor dem Erleben schon nicht gut aushalten und derzeit ist es noch ärger geworden.

Aus meiner Sichtweise ist das Erwachen wie ich es erlebt habe nur ein Teil, ich würde sagen 1/3 einer Torte um es sinnbildlich auszudrücken. Gott in mir hat sich erkannt und jetzt geht es darum dies auch zu fühlen um es dann gänzlich zu sein.

Im Moment schaffe ich es noch nicht dauerhaft diese Einheit zu fühlen, den Frieden und die unbeschreibliche Liebe. Wenn ich alleine bin klappt es immer besser, aber sobald ich mich weltlichen Dingen zuwende nimmt dieses innere Gewahrsein noch ab.

Man sagt: Vor der Erleuchtung gehst du Holz hacken und nach der Erleuchtung gehst du Holz hacken. So empfinde ich es auch. Davor war mein Augenmerk auf Gott gerichtet um mich ihm hinzugeben und mich von ihm/ihr führen zu lassen und jetzt ist es genau so.

Advaita ist gerade etwas dem ich mich ein wenig nähere, einfach weil es um die Nundualität geht und die erlebe ich seither dauerhaft. Aber ich fühle mich viel mehr zur Triangulität hingezogen. Ich sehe ein Dreieck und empfinde mich im bewussten Zustand an der Spitze des Dreiecks. Wissend, dass es hell und dunkel gibt, aber auch fühlend das beides unweigerlich zum Leben dazu gehört und es weise ist nichts davon zu bewerten und mich mit keiner Seite zu identifizieren.

Das Paradoxon ist, dass es dennoch zum Menschsein, also auch zum bewusst erwachten aus meiner Sicht selbstverständlich dazu gehört zu fühlen. Also auch mitzufühlen. Nach wie vor ist das Gefühl ein hohes Gut und macht mich als Mensch aus. Menschen wollen nicht nur verstanden werden, sie wollen auch gefühlt werden. Das ist für mich die Erklärung warum so viele Menschen dennoch unverständliche Dinge nach dem Erwachen tun. Ein Saibaba soll sich ja auch an seinen männlichen Devotees erfreut haben. Der derzeitige Dalai Lama praktiziert das kalachakra Tantra Ritual, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wir haben immer noch unseren freien Willen und die Bewusstseinsarbeit hört nie auf.

Was meine wahre Natur ausmacht, so besteht sie aus dem Licht das keine Schatten wirft. Hier in der Realität des Lebens jedoch bricht es runter und spaltet sich. Dies wird sich jedoch für mein Empfinden in absehbarer Zeit ändern. Wir können wenn wir weiter gehen, und du hast es schon getan, das Zeitliche segnen und in die Ewigkeit einkehren. Das Rad der Wiedergeburt, Samsara, verlassen und dabei im Körper bleiben.

Ich für mich bin mir einerseits der Einheit bewusst und fühle mich immer weniger von meinen Mitmenschen getrennt. Gleichzeitig fühle ich mich in der Verkörperung der Astrid als Sonnenstrahl und nicht als Sonne.

Nach wie vor lasse ich mich von Gott führen: Dein Wille geschehe. Diesen Weg werde ich nicht verlassen. Ich habe Gott mein Leben, meinen Körper, ja alles gegeben und bin im tiefen Vertrauen, dass er/sie das Beste mit mir, seinem Kind vor hat.

Für mich als Mensch der mit wachsenden Bewusstsein auch erlebt wie sich mein Verhalten verändert und wie die Persönlichkeit sich weiter und weiter hinwendet zum Edlen, Schönen, Guten, ist es unvorstellbar, dass ich in Gott noch einen strafenden Vater begegne. Ich wiederhole mich nochmal, es ist für mich unverstellbar.

Das was ich erlebt habe war voller Frieden, Liebe, Glückseligkeit, war, ja ist bewusstes Sein – und das ist für mich wahr.

Je höher wir in unserem Bewusstsein kommen, je weiter verändert sich unser Verhalten. Unbewusste Menschen haben rohes Verhalten und Strafen, Ausgrenzungen usw geht damit einher.

Für mich sind es die kosmischen Gesetze die greifen. Z.B. das Gesetz von Saat und Ernte. Das was ich denke, spreche, lebe – das werde ich ernten. Das ist aber nicht die Strafe des Vaters, es ist die Konsequenz meines eigenen Verhaltens wenn ich gegen die kosmischen Gesetze verstoße, die mir Sicherheit und Orientierung in Form einer höheren Ordnung dienen/geben.

Gott als persönliches Gegenüber zu sehen ja. Aber Gott ist so unendlich weit bewusst, so liebend er straft nicht!!!

Das ist für mich ein altes Relikt das Menschen früher vor 2000 Jahren, unbewusst wie sie damals waren, auf Gott projiziert haben, es hat für mich heute keine Gültigkeit mehr.

Ich bin mit vielen Menschen im Gespräch und so gut wie alle wollen von dem Gott der Bibel nichts wissen, sie machen dann zu und lassen sich nicht mehr erreichen. Das kann ich sehr gut verstehen. Auch ich habe zum Vater gefunden gänzlich ohne Bibel. Es gibt so viele Wege zu ihm…. ich bin mir sicher, dass Gott durch uns genau die richtigen Worte finden wird mit denen er/sie die Herzen der Menschen erreichen wird. Neue Worte, vertrauensvolle Worte, lichtbringende Worte – keine Angst machenden und Strafe androhenden Worte. Und dann werden die Menschen auch kommen, werden hin hören und sich öffnen. Sie sind doch richtig mit dem was sie fühlen. Sie haben eine Sehnsucht in sich und werden sich zu uns *Leuchttürmen* hingezogen fühlen.

Übrigens, Christian Meyer, auch ein Bewusstseinslehrer, spricht und schreibt auch davon, dass nach dem Aufwachen noch Nacharbeiten nötig sind….

Ich stelle auch fest, dass so gut wie alle Erwachten/Erleuchteten nicht mehr von einem persönlichen Gott sprechen. Drum kann ich mir auch nur bedingt was von ihnen zu Gemüte führen.

So hat jeder seinen persönlichen, individuellen Weg und keiner ist besser oder schlechter, denn Gott liebt jedes seiner Kinder egal wie ihr Weg aussieht.

In Liebe und Verbundenheit
Astrid

Antworten
gapa

Liebe Astrid,

danke für deinen spannenden Kommentar und deine Offenheit! Ja, so hat jeder Mensch sein persönliches Erleben und Reflektieren… Ich verstehe sehr gut, wovon du schreibst und wie du zu deinen Schlüsssen kommst. Gott hat mit Weisheit für dich nicht gespart…

Für mich ist die Frage nicht mehr relevant, ob Gott nun ein persönlicher ist oder doch nicht so persönlich, oder ob Gott nun strafend ist oder ob all das nach kosmischen Gesetzen funktioniert (die ja auch Gott geschaffen hat)… Ich nehme Ihn als persönlich, weil ich sonst nicht mit Ihm kommunizieren könnte… Ich sage ganz ehrlich: ich habe meine Fragen abgegeben. Ich kann vieles nicht wissen und muss es auch nicht. Ich habe mich für die Bibel als Leitlinie entschieden, einfach, weil ich Tag für Tag ihre Wahrheit erlebe, und weil sie mir die Möglichkeit gibt, Gott immer besser kennen zu lernen. Ich werde nie damit fertig, sie zu lesen und erhalte immer wieder tiefe Offenbarungen. Ich lese sie im klaren Bewusstsein, dass Gott spricht – und mit offenem Geist, der einfach nur Gott immer besser kennen lernen will. Dann erlebe ich Seine Antworten, dann gibt es kein Ende der göttlichen Weisheit und vor allem der großen Liebe, die man als Schatz in die Bibel gegossen ist. Gott ist so gut, einfach nur gut. Wenn ich die Bibel in einer Haltung des Ausgerichtetseins, des Gebets und der Offenheit und Dankbarkeit lese, werde ich immer beschenkt. Wenn ich meinen Geist auf Gott ausrichte- wann auch immer im Alltag – und nach Antworten, Lösungen, Richtungen frage, ist mein Leben in so liebevollen und sicheren Händen. Dann bin ich verbunden, auch wenn ich allein bin, dann bin ich geschützt, auch wenn ich mich mal fürchte, geliebt, wenn ich abgelehnt werde, stark wenn ich schwach bin. Dann strebe ich danach, Ihm zu gefallen, Ihm zu dienen, weil ich Ihn so sehr liebe.
Die Stärke dieses Glaubens ist die Beziehung. Ich möchte auf Jemanden hin leben, in Kontakt sein, mich geführt fühlen und auch weiterhin gefordert. Das hält jung und froh. Ich bin noch immer so glücklich mit meinem persönlichen Gott, mit meinem persönlichen Jesus, so dankbar und gesegnet.
Bitte entschuldige: Dein Kommentar hat tatsächlich 5 Jahre in den Untiefen von WordPress gelegen, weil ichs nicht geblickt habe… Eventuell hatte ich auch versucht, mit dir Kontakt aufzunehmen, weil ich dachte, er sei zu persönlich zum veröffentlichen, eventuell bekam ich keine Antwort. Jetzt habe ich nach unbeantworteten Kommentaren geforscht und ihn wieder gefunden. Verzeih mir bitte. Ich fände es spannend, mit dir in Kontakt zu kommen. Wenn du magst, melde dich gerne wieder.
Sei ganz herzlich gegrüßt,
Gabi

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