
Cessationismus – Christen gegen Christen
Cessationismus – Was ist das?
Im Cessationismus (engl. Cessation = Beendigung) wird die Lehre vom Aufhören der sog. „Zeichen- und Offenbarungsgaben“ nach der Zeit der Apostel besonders vehement vertreten. Häufig wird dabei auf 1. Korinther 13,8 ff. Bezug genommen, wobei das Vollkommene (gr. TELEION) willkürlich mit dem Abschluss der Kanonbildung gleichgesetzt wird.
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Cessationismus – Lehre zur Spaltung des Leibes
In der Bibel ist oft von der Gemeinde als „Leib“ oder „Braut“ die Rede. Die gläubigen und treuen Nachfolger Christi betrachten sich als Steine im Bauwerk des Glaubens. Wir alle haben die gleiche Wurzel, sind in den gleichen Stamm „eingepropft“.

Die innige Verbindung zu Jesus Christus verbindet uns, und wir alle arbeiten – jeder auf seine persönliche Art und Weise – an der Architektur des Königreichs.
Als innerhalb des Christentums die charismatische Bewegung entstand, welche die Geistesgaben stark betonte, gab es irgendwann in den konservativen Reihen der Christen Gegenstimmen.
Bei einigen Predigern wirkte sich Der heilige Geist für so manchen Geschmack einfach zu „spooky“ aus, wenn Menschen durch eine sanfte Berührung umfielen, oder unkontrolliert lachten oder weinten.
Dass manche Wirkungen des Geistes merkwürdig anmuten können, ist verständlich. Doch auch das Pfingstwunder im neuen Testament, als Der heilige Geist auf die Jünger fiel, veranlassste die damaligen Zuschauer zu Spekulationen, die Beteiligten seien verrückt oder betrunken.
Der Cessationismus behauptet, die Geistesgaben bzw. Wirkungen des Heiligen Geistes durch Menschen seien mit dem Versterben der zwölf Apostel Jesu beendet gewesen und hätten somit ein für alle mal aufgehört. Sie seien nicht für uns in der heutigen Zeit verfügbar, und alle Vertreter der Charismatik seien Verführer und kämen gerade jetzt in der Endzeit, wie es in den Offenbarungen des Johannes steht, von der Gegenseite, also von Satan.
Zum Einen ist eine solche Aussage eine reine Behauptung. Zum Anderen braucht es zur Erforschung des Wahrheitsgehaltes dieser Behauptung den Heiligen Geist und eine der Geistesgaben: die Gabe der Geisterunterscheidung. Deshalb muss jeder für sich selbst erforschen, was wahr ist und was nicht.
Jedoch ist unübersehbar, dass eine solche Behauptung generell eine sehr große Gruppe von Christen verunglimpft – allein schon durch die Heftigkeit, in der sie z.B. in den sozialen Medien vorgetragen wird. Man behauptet, die Geisteswirkungen dieser Menschen sei nicht von Gott, sondern von Dämonen gewirkt. Man fühlt sich berufen, reißerische Posts zu verfassen, in denen vor „Irrlehren“ und „Irrlehrern“ gewarnt wird, die ihr Leben lang nichts anderes gemacht haben als Jesus zu dienen.
All das bietet natürlich jede Menge Grundlage für Diskussionen und Streit unter Christen – wobei immer die sogenannten Charismatiker von den Cessationisten angegriffen bzw. angeprangert werden – nicht umgekehrt. Man sieht also, von welcher Seite hier angegriffen wird.
Cessationismus – Steht nicht in der Bibel
Dabei passt allein schon das Zeugnis von Paulus nicht in dieses Bild, denn Paulus war kein von Jesus zu Lebzeiten berufener Apostel, und Gott wirkte dennoch durch ihn außergewöhnliche Wunder. Von ihm wird in der Bibel berichtet: „…So dass sogar Schweißtücher oder Schürzen von seinem Leib zu den Kranken gebracht wurden, und die Krankheiten wichen von ihnen und die bösen Geister fuhren aus.“ Apg. 19, 11-12
Auch die Gemeindemitglieder der Korinther hatten laut Paulus die sogenannten Geistesgaben, denn er schreibt im 1. Brief an die Korinther: „sodass ihr keinen Mangel habt an irgendeiner Gnadengabe, während ihr die Offenbarung unseres Herrn Jesus Christus erwartet, der euch auch fest machen wird bis ans Ende, sodass ihr unverklagbar seid am Tag unseres Herrn Jesus Christus.“ 1. Kor. 1, 7,8
Ganz abgesen vom Missionbefehl, in dem Jesus die Jünger aussendet mit den Worten: „Geht hin in alle Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Diese Zeichen aber werden die begleiten, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, in neuen Zungen reden, Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden gesund werden.“ Markus 16, 15-19
Indirekt spricht Jesus hier auch alle später nachfolgenden Jünger zukünftiger Generationen an, denn für die schlichte Anzahl von lediglich elf Jüngern wäre es unmöglich gewesen, aller Welt das Evangelium zu predigen, auch wenn sie sich redlich darum bemüht haben. Das geht durch nur das Prinzip der Multiplikation, indem man weitere Nachfolger generiert, die ihrerseits das Evangelium weitertragen. Säen und Multiplizieren ist ein durchgängiges Grundprinzip Gottes in der gesamten Schöpfung.
Cessationismus – Was Satan wirklich damit zu tun hat
Es ist meine persönliche Auffassung, dass alle, die sich als Jesus-Nachfolger bezeichnen und dem von Jesus und auch Paulus gepredigten Evangelium folgen, zum EINEN LEIB gehören, den Jesus sich als Braut gewählt hat. Jeder, der sein Leben Jesus übergeben hat und diesem Weg weiter folgt, gehört dazu – jeder, der sich redlich darum bemüht, eine Beziehung zu Gott zu unterhalten, im Glauben zu waschsen und Jesus ähnlicher zu werden.
Die charismatische Bewegung hat zahllose Menschen zu Jesus und dem Evangelium gebracht – das sind, um im Sprachgebrauch der Bibel zu bleiben – viele und gute Früchte.
Wir Menschen sind alle nicht unfehlbar, doch es ist Gott, der uns beurteilt und der gerecht ist, Er ist Derjenige, vor dem wir alle einmal stehen werden. Gott ist gütig und voller Liebe – weit mehr als wir Menschen es sind. Wir neigen zum Kritisieren, zum Verurteilen, ja sogar zum Hassen, dazu Menschen auszugrenzen, sie zu brandmarken, auch zum Denunzieren und zum Spalten. Das sind jedoch alles Eigenschaften, die in der Bibel dem Satan zugeschrieben werden, und die Gott ausdrücklich ablehnt. Es sind genau solche Eigenschaften, die wir im Prozess de Heiligung verwandeln und ablegen sollen:
Galater 5,19-21: „Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen, Neidereien, Mord, Trunkenheit, Gelage und dergleichen, von denen ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, dass, die solches tun, das Reich Gottes nicht erben werden.“
Johannes 10,10: „Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Überfluss haben.“
1. Petrus 5,8: „Seid nüchtern und wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann.“
Jakobus 3,14-16: „Wenn ihr aber bitteren Neid und Streitsucht in eurem Herzen habt, so rühmt euch nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit! Dies ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern eine irdische, sinnliche, teuflische. Denn wo Neid und Streitsucht ist, da ist Unordnung und jede böse Tat.“
1. Korinther 1,10: „Ich ermahne euch aber, Brüder, durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle einmütig seid in eurem Reden und keine Spaltungen unter euch zulasst, sondern völlig zusammengefügt seid in demselben Sinn und in derselben Meinung.“
Römer 16,17: „Ich ermahne euch aber, Brüder, dass ihr auf die achtet, die Zwietracht und Ärgernisse anrichten entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, und meidet sie.“
Es sind Kräfte der Finsternis, die in uns Kritiksucht und spalterische Tendenzen auslösen – insbesondere wenn es gegen Christen geht und letztendlich zur Konsequenz führen könnte, dass der Leib Christi gespalten wird in zwei oder mehrere Tendenzen. Das ist definitiv nicht im Sinne Gottes.
Es zeugt auch von Überheblichkeit und mangelnder Demut, wenn man glaubt, Andere so gut beurteilen zu können, dass man sie öffentlich denunziert und glaubt, Andere warnen zu müssen. Und man scheint sich nicht bewusst zu sein, welchem Geist man da wirklich folgt. Die Weisheit würde schweigen, selbst wenn sie anklagende Gedanken hätte. Wahre Demut würde schweigen und geschehen lassen, denn Gott ist der Richter, und wir Menschen haben nicht Seinen Überblick.
Ich persönlich glaube nicht mehr, so viel über Andere zu wissen, dass ich sie öffentlich anklagen würde. Nur Gott ist allwissend und allweise. Ich traue mir auch nicht zu, eindeutig zu wissen, wer nun im Heiligen Geist wandelt und wer nicht. Auch das kann nur Gott wissen. Natürlich soll sich jeder seine Gedanken machen, die Dinge für sich prüfen und seine Konsequenzen ziehen. Doch es ist etwas sehr Ungutes, grundlegend Falsches, wenn man unter Christen Zwietracht sät.
Es bleibt aber jedem unbenommen, im persönlichen Gespräch Leiter zu ermahnen oder auch zu diskutieren.
Gott wirkt Tag für Tag – übernatürlich, durch Menschen
Es ist eine Tatsache, dass es zahllose Heilungen gab und gibt, die in Jesu Namen ausgelöst werden – sei es in kleinen Gemeinden, oder auch bei Massenveranstaltungen. Ich selbst kenne verbürgte Fälle von Menschen, die tot waren und zurück gebetet werden konnten. Ich habe selbst einige Heilungen durch Gebet und Handauflegen erlebt – auch an mir selbst und kenne zahllose Zeugnisse. Wer hat ein Interesse daran, Gott kleiner zu machen statt größer?
„Ihr habt nicht weil ihr nicht bittet“, „bittet und es wird euch gegeben werden“, „sprecht zu diesem Berg hebe dich hinweg, und, und, und….“ Diese Worte gelten auch für uns heute!
Gott möchte mit uns zusammen arbeiten, Er möchte, dass wir in allem mit Ihm gemeinschaftlich wirken. Er möchte Seine Zeichen tun, um mehr Menschen zu Jesus zu ziehen. Es hieße, Gott die Hände zu binden, wenn man die Geisteswirkungen ausschließt und abwürgt.
Cessationismus – spaltet gegen den Willen Gottes
Der Leib Christi, auch als Gemeinde bekannt, ist ein zentrales Bild im Neuen Testament, das die Gemeinschaft der Gläubigen beschreibt. Hier sind einige Aspekte, die dieses Bild verdeutlichen:
- Einheit in Vielfalt: In 1. Korinther 12,12-27 beschreibt Paulus die Gemeinde als einen Körper mit vielen Gliedern. Jedes Glied hat seine eigene Funktion, aber alle sind miteinander verbunden und arbeiten zusammen. Diese Vielfalt in der Einheit zeigt, dass jeder Gläubige einzigartige Gaben und Rollen hat, die zum Wohl der gesamten Gemeinde beitragen.
- Christus als Haupt: In Epheser 1,22-23 wird Christus als das Haupt des Leibes beschrieben. Er ist die Quelle der Leitung und des Lebens für die Gemeinde. Diese Beziehung betont, dass die Gemeinde in allem auf Christus ausgerichtet sein sollte.
- Gemeinschaft und Liebe: Der Leib Christi ist durch die Liebe und Gemeinschaft der Gläubigen gekennzeichnet. In Johannes 13,34-35 sagt Jesus: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt; wie ich euch geliebt habe, dass auch ihr einander liebt. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ Diese Liebe ist das Kennzeichen der Gemeinde.
- Mission und Dienst: Der Leib Christi ist berufen, das Evangelium zu verkünden und in der Welt zu dienen. In Matthäus 28,19-20 gibt Jesus den Auftrag, Jünger zu machen und alle Völker zu lehren.
Der Leib Christi ist also eine lebendige, dynamische Gemeinschaft von Gläubigen, die in Einheit, Liebe und Dienst zusammenwirken, um Christus zu verherrlichen. (Quelle: ERF Bibelserver)
Cessationismus – zigfach widerlegt
Cessationismus – Anscheinend liegt dieses Thema jetzt in der Endzeit, in der voller Polarisierung und Zwietrach massiv zunehmen, in der Luft, denn ich fand zu diesem Thema eine spannende Video-Serie von Daniel Kolenda auf Youtube, die ich hier unbedingt teilen möchte.
Daniel Kolenda hat ein fundiertes Bibelwissen, und ich bin dankbar, dass er zu diesem Thema so tiefgehend nachgeforscht hat. Er argumentiert gut und logisch.
Die Serie hat neun Teile, ist auf Englisch, kann aber in den Untertiteln auf deutsch angezeigt werden. Möge sie ein Segen sein für jeden, der es sich anschaut – in Jesu Namen, Amen.
Teil 1