
Demut und Liebe – Dank dem Weg der Heiligung
Heiligung ist der Prozess, in dem wir unsere Neigung zur Sünde (Abkehr von Gott durch ungöttliche Verhaltens- und Denkweisen) immer wieder reinigen können.
Voraussetzung ist Bewusstheit. Ohne dass ich mir meiner Reaktionen und deren Gründe bewusst bin, sind Reifung und Wachstum schwierig und langwierig, denn dann sind es unsere Umstände und Verhältnisse, die uns meist unsanft auf unsere Fehler hinweisen, wenn wir sie nicht selbst im Keim ersticken: Mitmenschen reagieren auf uns und unsere Worte, auf das was wir aussenden, und wir erleben die Folgen durch Konflikte oder Streit oder auch Krankheit.
Die Bibel ist voll von Hinweisen, die helfen sollen, hitzige und spontane Reaktionen zu vermeiden und sich erst zu besinnen und zu fragen, ob und welche Reaktion wirklich angebracht ist.
Ihr sollt wissen, meine Lieben: Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn. Denn des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist. Darum legt ab alle Unsauberkeit und alle Bosheit und nehmt das Wort an mit Sanftmut, das in euch gepflanzt ist und Kraft hat, eure Seelen selig zu machen. Jak. 1,19
Wie oft werden wir mitgerissen von Emotionen und merken gar nicht, was dahinter steht.
Fragen wir den Heiligen Geist über die Gründe unserer aufwallenden Gefühle, so wird er uns so manches offenbaren. Wie oft steht Stolz dahinter, oder der Zwang, sich rechtfertigen zu müssen, weil man glaubt, im Recht zu sein und es besser zu wissen…
Man kann an der Besonnenheit und Freundlichkeit eines Menschen erkennen, wie weit er bereits in der Heiligung gekommen ist.
Demut und Liebe – die Liebe ist das Größte

Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. 1. Kor. 13,13
Die wichtigesten Gebote, die Jesus uns hinterlassen hat, betreffen die Liebe.
»Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt« Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. Matth. 22, 37-40
Es ist nicht leicht, zu dieser Liebe zu kommen. Das Leben ist so voller Ablenkungen, voller heraus fordernder Geschehnisse. Wir können nicht ewig in einem Schneckenhaus leben, um nicht heraus gefordert zu werden. Einsiedler zu sein ist in dieser Hinsicht einfach im Vergleich dazu, den Weg der Heiligung mitten im Leben zu gehen, denn das bildet uns erst wirklich aus.
Gemeinschaft mit Menschen ist immer heraus fordernd. Deshalb ist es gut, Gemeinschaft zu suchen, jedoch besser mit den richtigen Menschen als mit den falschen. Der Umgang mit Menschen, die Gott nicht kennen und auch nicht suchen, die ihre Impulse ausleben, ohne sie zu hinterfragen oder umzulenken, wird uns von Gott weg leiten und uns aller Wahrscheinlichkeit nach verunreinigen.
Einsamkeitsgefühle und die Sehnsucht danach, dazu zu gehören treiben uns in die falschen Arme. Es wäre besser, zu beten, uns innerlich auf den Schoß des liebenden Vaters zu setzen und Ihn und Jesus um Lösung und Leitung zu bitten. Er lässt uns nie alleine, in Seinen Armen sind wir immer gut aufgehoben!
Demut und Liebe – Demut heißt Unterordnung

Demütig sollten wir vor allem vor Gott sein. Aber bitte keine religiöse, falsche Demut! Ehrliches Beugen vor dem, der größer und weiser ist als wir. Ehrliches Bekennen von wllem, von dem wir im Grunde wissen, dass es nicht richtig ist.
Das tiefe, ehrliche Gespräch mit Gott erweckt in unseren Herzen immer wieder Demut, Dankbarkeit und Wahrheit. Er kennt uns durch und durch, Er kennt jedes Motiv. Ihm können wir nichts vormachen.
Immer wieder wollen wir ach so toll sein, etwas darstellen, heraus ragen, bewundert werden, gesehen werden – sei es durch unsere Bibelkenntnis, sei es durch unser tolle Selbsterkenntnis, durch unsere Weisheit, unsere intellektuelle Überlegenheit, oder durch was auch immer… Machen wir uns klar: das ist Stolz. Und Stolz ist das Gegenteil von Demut. Deshalb gehört jede Form von Stolz ans Kreuz (darf sterben)!
Das ist die innere Seite. Jakobus, der Bruder von Jesus riet uns:
Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst. Denn wenn jemand ein Hörer des Worts ist und nicht ein Täter, der gleicht einem Menschen, der sein leibliches Angesicht im Spiegel beschaut; denn nachdem er sich beschaut hat, geht er davon und vergisst von Stund an, wie er aussah. Jak. 22-24
Wir sollen uns nicht nur innerlich reinigen, sondern auch diese Unterordnung leben und nach dem Prinzip der Demut handeln.
Jesus lehrte Unterordnung und Freigiebigkeit. Die Bergpredigt ist gespickt mit solchen Gedanken:
Und wer dich auf die eine Backe schlägt, dem biete die andere auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem verweigere auch den Rock nicht. Wer dich bittet, dem gib; und wer dir das Deine nimmt, von dem fordere es nicht zurück. Luk. 6,29
Diese Forderungen sind genauso schwer zu erfüllen wie die, einander zu lieben. Es ist schwer, aber es ist möglich!
Wenn wir beginnen, uns nach Jesu Geboten zu verhalten – das ist immer wieder eine neue Entscheidung -, dann schenkt das eine immense Freiheit, die wir so vielleicht gar nicht erwarten würden! Erst dann ist uns die Entscheidung abgenommen, und wir hören einfach damit auf, uns nach unserem Fleisch zu richten. Das wird dann mit der Zeit immer einfacher. Erst dann steigen wir allmählich von dem Thron unseres Lebens herunter und lassen Jesus dort sitzen. Es ist schlichtweg erleichternd.
Demut und das TUN DES WORTES sind Schlüssel zu seelischem Frieden und zum Frieden im eigenen Leben. Unterordnung unter Jesus und Unterordnung auch unter andere Menschen; denn selbst wenn sie offensichtlich falsch liegen, so liegen wir richtig, wenn wir nicht rechten oder lange herum diskutieren.
Wer aber sich vertieft in das vollkommene Gesetz der Freiheit und dabei beharrt und ist nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter, der wird selig sein in seinem Tun. Wenn jemand meint, er diene Gott, und hält seine Zunge nicht im Zaum, sondern betrügt sein Herz, so ist sein Gottesdienst nichtig. Jak. 1, 25-26
Der Jakobusbrief scheint für viele Christen zu gesetzlich zu sein. Doch eigentich fordert er nichts anders, als die Worte Jesu in die Tat umzusetzen – aber nicht um das Gesetz zu erfüllen, sondern um frei zu werden von dem Zwang, alles nach eigenem Gusto entscheiden zu müssen. Unterordnung, Gehorsam unter die weisen Ratschläge Gottes ist Freiheit!
Demut und Liebe – selige Gemeinschaft der Heiligen

Wir werden fest stellen, dass die Liebe wächst, wenn wir uns so verhalten. Da wir uns selbst immer besser kennen lernen, können wir auch Anderen ihre Fehler leichter und schneller vergeben. Wenn wir uns mit Menschen umgeben, die auch diesen Weg gehen, sind wir in bester Gesellschaft, denn auch sie arbeiten an sich.
Wir Menschen sind so schnell bei der Hand mit Projektionen und Vorwürfen, laufen mit Stolz geschwellter Brust umher und klopfen uns mit den Fäusten darauf wie die Affen. Das ist keine geistige Entwicklung zu Gott hin. Worauf immer ich stolz bin – es zählt nicht vor Gott. Vor Ihm zählt einfach nur unser Herz.
Demut und Unterordnung machen glücklich! Es aufzugeben, sich rechtfertigen zu müssen, andere belehren zu wollen, gut dastehen zu müssen… alles Ego-Gedöns.
Dies findet sich auch zahllos unter Christen. Wo „Christ“ drauf steht ist selten Christ drin. So viele Ministries, so viele stolze Evangelisten, Prediger, Befreiungsdienste, so viele Leiter, die verzweifelt hinter dem Geld her sind, die Freiheit oder auch Befreiung von Dämonen für Geld verkaufen wollen… So war Jesus nicht, und so sollen auch wir nicht sein. Jesus tat alles umsonst.
Wir haben ein zartes, feines Stimmchen im Ohr, das uns zeigt, wo das Wahre liegt und wo der Schein. Natürlich kann man überall ein wenig lernen, doch am meisten lernt man durch Demut. Ich bitte Gott immer wieder um die Gabe der Unterscheidung, die ist wichtig um die Spreu vom Weizen zu trennen. Aber wichtiger als alles ist die Arbeit an sich selbst.
Zum Glück haben wir Jesus, den Heiligen Geist und den Vater zur Hilfe. Wir sind also nicht allein mit dieser viel zu großen Aufgabe! Wenn wir überfordert sind, oder mal wieder glauben, wir müssten alles aus eigener Kraft schaffen, dann können wir alles abgeben, ans Kreuz geben, es auf IHN werfen, das macht uns wieder frei. Wir müssen nichts aus eigenem Willen schaffen, das Einzige was wir wollen sollten ist, uns bewusster zu werden über unsere Motive, Worte und Gedanken und natürlich auch Taten.
Denn nur solange wir bei Verstand sind können wir uns erkennen – zumindest scheint mir das so. Also seien wir doch dankbar für unseren Verstand und unsere Gabe der Selbsterkenntnis, sie schenkt uns den Weg, und die einzige Richtung: mit allem zu Gott zu laufen, damit Er uns verändert.
Nenne es den „Gnadenthron“, nenne es „Jesus Christus“ – nenne es „Gott“ – wir können so dankbar sein für diese Möglichkeit des Abgebens! Gottes Liebe ist unerschöpflich, Er hat uns auf dem Plan, in Seiner Agenda steht nur „Liebe“ für uns Menschen. Tauchen wir darin ein und lassen wir uns überspülen und tragen vom Wasser des Lebens.
...wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt. Joh. 4, 14
Hier ein Artikel, der das Thema „Heiligung“ sehr umfassend behandelt.